Im Geislinger Stadtwald werden 2015 weniger Bäume gefällt, als möglich wäre.Archivfoto: Hauser Foto: Schwarzwälder-Bote

Geislinger Wirtschaftsplan 2015 sieht geringeren Holzeinschlag vor / Preise seit vier Jahren stabil / Kauffmann: Geld in Wege gut angelegt

Geislingen (wus). Die Erlöse beim Holzverkauf sind seit vier Jahren auf hohem Niveau stabil. Trotzdem sollen 2015 im Geislinger Stadtwald weniger Bäume gefällt werden als im zehnjährigen Wirtschaftsplan vorgesehen. Grund dafür ist, dass Geislingen eben wegen der guten Verkaufspreise bereits in den vergangenen Jahren mehr Holz geschlagen und verkauft hat als geplant.

"Wir müssen schonend mit der Ressource Wald umgehen", erklärte Michael Kauffmann, Leiter des Forstamtsbereichs Balingen, zu dem auch Geislingen gehört, anlässlich der Beratung des Waldhaushalts 2015 im Gemeinderat. Er sei zuversichtlich, auch mit einem geringeren Einschlag ein für die Stadtkasse gutes Ergebnis zu erzielen.

Gut, das bedeutet: 40 500 Euro Gewinn nach Abzug aller Kosten sollen laut Planansatz aus dem Verkauf von insgesamt 4800 Festmetern Holz für den städtischen Haushalt übrig bleiben. Dieselbe Summe hatte man in Geislingen bereits dieses Jahr eingeplant gehabt. Eingenommen wurden wegen der hohen Preise aber 96 000 Euro. Und das, obwohl statt im Wirtschaftsplan vorgesehenen 5000 Festmetern nur 4180 gefällt und verkauft worden sind.

Gemeinderat Robert Schmid warf angesichts des neuen Waldhaushaltsplans die Frage auf, ob es sinnvoll sei, unter dem Hiebsatz zu bleiben, also weniger zu fällen als nachwachse. Kauffmann hielt fest, dass seit 2011 jedes Jahr mehr als 5000 Festmeter eingeschlagen worden seien – "aber die Ressourcen im Wald sind endlich", bekräftigte der Forstamtsleiter.

5000 Festmeter pro Jahr entsprächen dem "Zuwachspotenzial" des Geislinger Waldes. Es gebe zahlreiche jüngere Bestände, die erst noch wachsen müssten. "Aber nicht überall, wo Holz nachwächst, kann dieses auch sinnvoll genutzt werden."

Nasslagerplatz ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Der Gemeinderat diskutierte in diesem Zusammenhang auch über den Nutzen des Nasslagerplatzes Stunzachtal. Die dort eingesetzte Pumpe muss früher oder später ausgetauscht werden, was mit zu erwartenden Kosten von 10 000 Euro im Waldhaushalt berücksichtigt ist.

Kauffmann und Revierförster Wolfgang Heitz legten auf eine Frage von Gemeinderat Wolfgang Pauli den ökologischen und ökonomischen Nutzen der Nasslagerung dar. Diese vermeide, dass Käfer das Holz befallen. Vor Einrichtung des Lagers, erinnerte Heitz, habe er jährlich bis zu 40 000 Liter Insektenschutzmittel versprühen müssen. "Wir vermeiden da jede Menge Gift."

Zudem stelle das Lager einen "Kapazitätspuffer" für die belieferten Unternehmen dar. Dafür zahlten die Sägewerke auch einen Beitrag. Nicht zuletzt erlaube die Lagerung an einem zentralen Platz die raschere Wiederinstandsetzung der Waldwege.

Für Maßnahmen zur Waldwegepflege stehen im Haushaltsplan 18 000 Euro bereit. Das Geld sei gut angelegt, befand Kauffmann, damit der Geislinger Stadtwald den Erwartungen der Bürger an Waldästhetik und Erholungsfunktion entsprechen könne.