Gemeinderat von hohen Kosten überrascht

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Geislingen-Erlaheim. Unerwarteten Diskussionsbedarf ergab die Einrichtung zweier Krippengruppen in den Kindergärten Binsdorf und Erlaheim in der jüngsten Sitzung des Geislinger Gemeindrats. Vor allem die Kosten für den Umbau eines der beiden Erlaheimer Gruppenräume für die Betreuung unter dreijähriger Kinder überraschten die Gremiumsmitglieder. Auf knapp 91 000 Euro veranschlagt Architekt Thomas Arndt die Kosten dafür – 40 000 mehr als im Haushaltsplan stehen.

Das sorgte bei einer Reihe von Gemeinderäten für gerunzelte Augenbrauen sowie Fragen nach Gründen und Einsparmöglichkeiten. Gerhard Schenk (Aktive Bürger) erinnerte an den Eindruck aus der März-Sitzung: "Erlaheim schien kein Problem – ›das kriegen wir na‹." Doch nun stehe eine Kostenerhöhung von 80 Prozent im Raum. Woran liege das?

Der Architekt erläuterte, dass rund 51 000 Euro auf die Bauarbeiten entfallen. 25 000 Euro sind für Ausstattung und Möbel veranschlagt, 10 000 Euro für Baunebenkosten und 5000 Euro für Außenanlagen und Spielgeräte.

Einsparmöglichkeiten beim Umbau sieht Arndt kaum: "Eine Fußbodenheizung kann man nicht wie Marmelade aufs Brot schmieren." Auf diese Heizung verzichten wollte im Gremium letztlich aber niemand, nachdem Kindergartenleiterin Jennifer Eggert verdeutlicht hatte, dass die Krippenkinder viel Zeit auf dem Boden sitzen werden. Direkt unter dem Gruppenraum liegt eine kalte Garage.

Letztendlich beschloss der Gemeinderat, das Bauvorhaben in Erlaheim vorerst zurückzustellen. Es sollen jetzt noch einmal Möglichkeiten gesucht werden, dieses billiger zu machen.

Weniger Gesprächsbedarf bestand bei der Erweiterung des Binsdorfer Kindergartens. Dort muss das Kellergeschoss genutzt werden, da ein zusätzlicher Besprechungs- und ein Personalaufenthaltsraum nötig werden. Mit einer Fassadendämmung und neuen Fenstern wird der Gebäudeteil für die neue Gruppe energetisch saniert. Auf den Anbau einer Treppe ins lediglich als Lagerraum nutzbare Dachgeschoss verzichtet man jedoch. Die geplante Einschubtreppe reicht nach Meinung der Gemeinderäte – und spart zudem 5000 Euro ein.