Nicht wie eine Schutzhütte, sondern eher wie ein verträumtes Hexenhäuschen sieht die Unterkunft des Waldkindergartens "Eichhörnchen" in Tübingen aus. Eine Geislinger Arbeitsgruppe hat diese in Augenschein genommen, um Ideen für die in der eigenen Stadt geplante Einrichtung zu erhalten. Foto: Mall

Jetzt geht es an Detailplanung. Neue Einrichtung für 20 Kinder soll im Frühjahr 2018 eingeweiht werden.

Geislingen - Die Fasnet ist vorüber, trotzdem wird in der Geislinger Kommunalpolitik kein Alltag einkehren: In den kommenden Wochen soll sich der Gemeinderat mit Details des geplanten Wald- und Naturkindergartens auseinandersetzen.

So viel ist bislang klar: Im Frühjahr 2018 soll die neue Einrichtung eingeweiht werden. Sie soll eine Gruppe mit 20 Kindern ab drei Jahren haben und das Angebot in der Kernstadt um eine naturnahe Betreuung erweitern. Das ist das Ergebnis einer Klausurtagung des Gemeinderats gewesen.

Anderes ist hingegen noch offen; beispielsweise die Frage, wo die vorgeschriebene Unterkunft für Kinder und Erzieher errichtet werden soll. Drei mögliche Standorte hat die Stadtverwaltung im Blick. Am aussichtsreichsten ist jedoch ein Wiesengelände südwestlich des Schützenhauses. Dort, nahe des Waldrandes in Südhanglage, könnte auf städtischem Grund die Schutzhütte gebaut werden. Dieser Platz hat sich als wahrscheinlichste Lösung herauskristallisiert: Er befindet sich in fußläufiger Entfernung zur bestehenden Kita Pusteblume, sodass die dort betreuten Kinder beispielsweise am "Waldtag" auch die neue Einrichtung und deren Umgebung ansteuern könnten.

Damit zeichnet sich bereits ab, wie die neue Einrichtung in die bestehenden Strukturen der Kinderbetreuung eingebunden werden soll: "Es spricht vieles dafür, dass wir den Wald- und Naturkindergarten organisatorisch an unsere Kita ›Pusteblume‹ angliedern", sagt Hauptamtsleiter Steve Mall. Die Kita-Leiterin Katja Ruoff erstellt derzeit ein pädagogisches Konzept für die neue Einrichtung. Damit muss sich der Gemeinderat beschäftigen, der dabei das letzte Wort hat.

Gleiches gilt für die Form der Betreuung, die in der neuen Einrichtung angeboten werden soll – beispielsweise halbtags, als Regelkindergarten, und/oder mit verlängerten Öffnungszeiten. An dieser Entscheidung hängt dann die laut Kindertagesstättenverordnung erforderliche Zahl an Stellen.

"Der Personalbedarf wird voraussichtlich bei etwa 200 Prozent liegen", schätzt Hauptamtsleiter Mall. "Vorstellbar sind hierfür eine Vollzeit- und zwei Teilzeitbeschäftigte." Das Team solle idealerweise durch eine weitere Betreuungskraft unterstützt werden, beispielsweise eine Person, die ein Freiwilliges Soziales Jahr leistet.

Der Begriff "Hütte" für die Unterkunft am Waldrand führe ein wenig in die Irre, merkt Hauptamtsleiter Mall an: Das Gebäude, für das rund 250 000 Euro veranschlagt sind, soll auf jeden Fall über eine Toilette, Wasseranschluss sowie einen Aufenthalts- und Essraum verfügen. Bei zwei Exkursionen zu bestehenden Naturkindergärten hat eine Arbeitsgruppe Ideen für die in der eigenen Stadt geplante Einrichtung gesammelt.