Stadt Geislingen erhöht in den beiden kommenden Jahren die Elternbeiträge für ihre Kitas in zwei Schritten

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Geislingen. Monatlich zwischen zwei und 16 Euro mehr müssen Eltern mittelfristig für die Betreuung ihrer Kinder in den städtischen Kindertagesstätten bezahlen: Geislingen hebt die Beiträge in den kommenden beiden Jahren in zwei Schritten an.

Der Gemeinderat hat diese Erhöhung in seiner gestrigen Sitzung einstimmig bei einer Enthaltung beschlossen. Der Entscheidung war ein kurzer Meinungsaustausch im Gremium vorausgegangen.

Gemeinderat Wolfgang Pauli (CDU) sagte, er sehe die Erhöhungen kritisch. Zwar komme man an der Tatsache nicht vorbei, dass die laufenden Kosten gestiegen sind. Jedoch könne man vielleicht auch ein politisches Zeichen setzen und verdeutlichen: "Wir wollen die Kinder."

Hauptamtsleiter Steve Mall erklärte, vor dem Hintergrund der laufenden Tarifverhandlungen über höhere Löhne für Erzieherinnen hätten sich bereits Eltern besorgt erkundigt, ob dadurch die Beiträge stiegen. Ihnen wolle die Stadtverwaltung Sicherheit bieten – in Form einer Erhöhung in zwei kleinen Schritten, nicht auf einen Schlag.

Für den vorgeschlagenen moderaten Anstieg in den Kindergartenjahren 2015/16 und 2016/17 sprach sich auch Frieder Klein (SPD) aus. "Alle Erhöhungen sind unpopulär", sagte er. Dies in zwei Schritten zu tun sei aber die bessere Alternative dazu, das irgendwann sprunghaft tun zu müssen.

Politische Zeichen an die Geislinger Eltern habe man zudem bereits in der Vergangenheit gegeben und die personelle Ausstattung der städtischen Kindertagesstätten aufgestockt.

Dass mehr Mitarbeiter und die zusätzlich eingerichteten Krippengruppen höhere Betriebskosten verursachen, ist unstrittig. Ebenso, dass diese zumindest teilweise durch höhere Elternbeiträge gedeckt werden sollten. Etwa weil die Stadt nachweisen muss, dass sie ihre finanzielle Möglichkeiten ausschöpft, wenn sie Mittel aus dem Ausgleichsstock des Landes zur Unterstützung kommunaler Einrichtungen in Anspruch nehmen will, wie Kämmerer Michael Müller in Erinnerung rief.

Die Beiträge für die Betreuung in den städtischen Kitas werden also erhöht. Sie lägen aber auch danach deutlich unter den Empfehlungen, wie Bürgermeister Oliver Schmid betonte. Derzeit decken sie rund 13,5 Prozent der tatsächlichen Kosten ab – Städte- und Gemeindetag, Kirchen und Fachverbände raten zu einer Quote von 20 Prozent.

u Über die Höhe der Beiträge im katholischen Kindergarten St. Michael wird voraussichtlich im Juni der Kirchengemeinderat St. Ulrich entscheiden.