Schwer beschädigt – und unwiederbringlich zerstört: Eine der von den jungen Vandalen zerdepperten Ziervasen am Eingangsportal des Geislinger Schlosses kann nicht mehr repariert, sondern muss durch eine Nachbildung ersetzt werden. Auf die Übeltäter kommt nun eine saftige Rechnung zu. Foto: Maier

Erste Kostenschätzung zu Restaurierung und Reparaturen liegt vor. Einer der Täter zeigt Reue.

Geislingen - Nach ihrem sinnlosen Zerstörungszug durch Geislingen Anfang Mai kommt auf die beiden jungen Täter nun eine saftige Rechnung zu. Allein die Reparatur der Beschädigungen rund ums Schloss kostet voraussichtlich rund 16.000 Euro.

Die erste Schätzung der Kosten liegt seit dieser Woche im Geislinger Rathaus vor, wie Bürgermeister Oliver Schmid unserer Zeitung sagte. Erarbeitet wurde sie von Paulus Roth, Steinmetz aus Haigerloch. Roth ist vom Fach, er hatte in Geislingen zuletzt die Restaurierung der Feldkreuze übernommen.

Ähnlich wie jene Aufgabe werde auch die Behebung der Vandalismusschäden rund ums Schloss wohl einige Zeit in Anspruch nehmen, so Schmid. Einen genauen Zeitplan gebe es noch nicht. Fest stehe aber, dass in der nun beginnenden Hochzeits-Saison Brautpaare auf einige Motive im Schlossgarten werden verzichten müssen: "Bis das Idyll wiederhergestellt ist", sagt Schmid, "wird es noch dauern".

Nach der Einschätzung von Paulus Roth steht laut Schmid neben den voraussichtlichen Kosten fest, dass ein Element – die Ziervase am Eingangsportal – von den 17 und 18 Jahre alten Übeltätern so schwer beschädigt worden ist, dass sie nicht mehr repariert werden kann. Stattdessen ist eine Nachbildung erforderlich. Gerettet und restauriert werden kann dagegen eine Büste, deren Kopf die beiden Jungs abgeschlagen hatten. Auch die Metalltüren, die in den Schlossgarten führen und die die beiden Vandalen buchstäblich aus den Ageln getreten haben, können repariert und wieder verwendet werden.

Oliver Schmid betont, dass in Geislingen die Betroffenheit angesichts der Zerstörungen immer noch groß sei. Neben der Reparatur der Schäden stehe für die Stadt nun insbesondere die finanzielle Wiedergutmachung im Vordergrund. "Die beiden Täter werden für die Schäden haften müssen", so Schmid. Um ihre Ansprüche durchzusetzen, lasse sich die Stadt Geislingen anwaltlich vertreten.

Zu den Kosten für die Schäden rund ums Schloss kommen diejenigen für die zerstörten Verteilerkästen und die Straßenschilder. Den Gesamtschaden allein für die Stadt Geislingen schätzt Schmid auf rund 20 000 Euro; dazu kommt der Schaden, der dem Landkreis an Straßenschildern und Verteilerkästen entstanden ist.

Zumindest einer der beiden Täter, die nach ihrem Zerstörungszug in der Nacht auf den 7. Mai schnell geschnappt worden waren, hat sich derweil im Geislinger Rathaus gemeldet. Es habe ein Gespräch gegeben, so Schmid, der junge Mann habe Reue gezeigt – und ebenso die Bereitschaft, die Konsequenzen für sein Handeln zu tragen.