Für Schlosspark-Sekretärin Irmgard Acker ist nach 19 Jahren bald Schluss / "Ich war immer gerne hier"

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Geislingen. Zu den Sommerferien ist Schluss: Nach 19 Jahren an der Geislinger Schlossparkschule geht Sekretärin Irmgard Acker in den Ruhestand.

Für Schüler und Eltern war sie das freundliche Gesicht der Schule, für Kollegium und Rektor mitunter der Wellenbrecher, der den ersten Ärger der Familien auffing, wenn etwas nicht richtig funktionierte: "Man kann die Sekretärin einer Schule als Prellbock betrachten", blickt Acker zurück.

Als "erste Anlaufstelle für alle Probleme" ließen aufgeregte Schüler und Eltern meist bei ihr zuerst Dampf ab. "Man versucht vieles abzufangen und die Schulleitung zu entlasten", sagt sie.

Spaß gemacht hat Acker die Zeit an der Geislinger Schule trotzdem: "Ich war immer gerne hier." Es sei angenehm gewesen, mit allen am schulischen Leben Beteiligten zusammenzuarbeiten. Auch mit ihrem Vorgesetzten, Rektor Eberhard Rauschenberger, der dieses Jahr ebenfalls in den Ruhestand geht, sei sie gut ausgekommen: "Ich hatte immer den Eindruck, auf Augenhöhe zu arbeiten."

Bevor sie an die Schlossparkschule kam, hatte die aus Heselwangen stammende, gelernte Bürokauffrau mit Erfahrung in einer Anwaltskanzlei bereits 18 Jahre lang im Sekretariat der Balinger Sichelschule gearbeitet. Der damalige Geislinger Bürgermeister Siegfried Ginter und Konrektor Albert Köhler warben sie von dort an die Schlossparkschule.

Am 16. August 1996 trat Acker ihre Stelle in Geislingen an. "Außer einer elektrischen Schreibmaschine hat es damals nichts gegeben", erinnert sie sich. Doch das änderte sich schnell. Bald hielten auf Betreiben der technikaffinen Sekretärin Computer und Faxgerät Einzug.

Die Liste ihrer Aufgaben war drei DIN A4-Seiten lang – und damit nicht einmal vollständig. Dazu gehörten die gesamte Verwaltung, vor allem das Führen der Schülerakten, das Bereitstellen von Prüfungsunterlagen und das Vorbereiten von Abschlusszeugnissen, Urkunden, Preisen und Belobigungen sowie der amtlichen Statistiken. Durch Ackers Hände gingen Post, E-Mails und unzählige Male der Telefonhörer. Sie kümmerte sich um Materialverwaltung, Rechnungen, Kasse und Etatverwaltung. An- und Abmeldungen, Abrechnungen von Schülerversicherungen oder Mensa-Essensbestellungen – alles lief über das Sekretariat.

Außerdem war Acker Anlaufstelle für Lehrerfragen, etwa bei Stundenplanänderungen, und für Elternfragen, etwa zur Schülerbeförderung. Wenn etwas verloren wurde, ein Pflästerle nötig war oder ein Kind telefonieren musste – stets lief das über die geduldige und ruhige Sekretärin.

Ende Juli ist mit all dem Schluss. Und dann? "Zuerst einmal will ich Haus und Garten auf Vordermann bringen", überlegt Acker. Danach werde sie vielleicht öfter zusammen mit Ehemann Horst an den geliebten Bodensee fahren.

Auch wenn sie noch keine konkreten Pläne für die Zeit nach dem Berufsleben hat – langweilig werde es ihr nicht werden. Dafür sorgen allein schon der heimische Garten und das Tanzen mit dem Ehemann.