Susanne Geiger und Birgit Kruckenberg-Link bringen die Besucher in der Erlaheimer Kulturscheune zum Lachen. Foto: Reichler Foto: Schwarzwälder-Bote

Kabarett: Duo überzegt in der Erlaheimer Kulturscheune

Geislingen-Erlaheim. Beim Auftritt des schrägen Duos "Frauengold" ist die Kulturscheune in Erlaheim wieder voll besetzt gewesen. Susanne Geiger und Birgit Kruckenberg-Link präsentierten ihr Programm "War Beethoven eine Frau?" mit eigenen Liedern und Texten.

Das Klavier wurde auch schon mal vierhändig gespielt; und man merkte den Darstellerinnen an, dass sie mit Leib und Seele dabei sind. Susanne Geiger trat als Doktorin Renate Geigenhals auf. Diese ist eine promovierte Spätfeministin mit hohem Anspruch und stets auf der Suche nach dem weiblichen Musikschaffen. Akribisch ging sie der Fragestellung nach, welcher der berühmten Komponisten aus musikalischer Sicht gar nicht männlich sein kann.

Birgit Kruckenberg-Link wiederum gab die Margot Finkbeiner, eine Spätzünderin mit hohem Einsatz, die an ihrer Karriere und ihren Italienischkenntnissen arbeitet und sehr gerne das beliebte Stärkungsmittel der 1950er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts, "Frauengold", konsumiert – angeblich ein Elixier, das wahre kreative Höhenflüge bewirkt.

Mit dem Thema Wechseljahre wurde provokativ und tiefsinnig umgegangen und dafür gab es vom Publikum viele Lacher. Die weiblichen Besucher waren prozentual etwas in der Überzahl, jedoch gab es auch viele mutige Männer, die sich gerne, im wörtlichen Sinne, ein Schlückchen "Frauengold" genehmigten.

Das Publikum bekam Kabarett vom Feinsten serviert. Die Sprachgewandtheit, der Wortwitz und die hohe Musikalität waren ein Ohrenschmaus. Es wurde gelacht und geklatscht und für den großen Applaus gab es drei Zugaben.

Nicht so gut weggekommen ist an diesem Abend nur das Klavier des Verein, das der geballten Frauenpower und rasanten Klavierbegleitung zum Opfer fiel, zum Glück aber erst zum guten Schluss den Geist aufgab.