40 Finger auf einem Flügel: Wie hier bei der Komposition "B-E-C-H-Stein" von Uli Kieckbusch zeigen die Schüler in der Schlossparkhalle ihr musikalisches Talent, das weit über das "einfache Bespielen" eines Instruments hinausgeht. Foto: Renz Foto: Schwarzwälder-Bote

Podium "Klavierquadraht" in der Schlossparkhalle Geislingen / Preisträger von "Jugend musiziert" geehrt

Von Claudia Renz

Geislingen. Kreative und experimentelle Klänge haben die Musiker des Schülerpodiums "Klavierquadraht" in der Schlossparkhalle Geislingen ihrem Publikum geboten. Sogar Tischtennisbälle, Eimer und ein Regenrohr wurden zum Musikinstrument umfunktioniert.

Aus Wortspielereien ergeben sich manchmal Titel und Konzepte, aus denen neue Ideen wachsen. So auch bei dem Schülerpodium "Klavierquadraht", das in der Schlossparkhalle einem aufmerksamen Publikum sein Programm präsentierte.

Im Mittelpunkt stand das Klavier, ergänzt dMurch die Gitarre und Renaissancelaute. Das Klavierspiel beschäftigte Ohr und Auge; die Fantasie der Zuhörer wurde schon allein durch Titel wie "Gewitter", "Geräusche aus dem Weltall" oder "Wasserfall" angeregt.

Der allseits bekannte Flohwalzer beispielsweise kam in eigenständigen Variationen daher, und musikalische Flöhe begannen zu hüpfen, als sich während des Spiels eine Flut von Tischtennisbällchen auf die Saiten des Flügels ergoss.

Bei der Komposition "B-E-C-H-Stein" von Uli Kieckbusch waren es Kieselsteine, die in drehenden Bewegungen in einem Regenrohr und einem Eimer eine dezent-geräuschvolle Klangkulisse zu dem kompakten Klang des Flügels ergaben, der von immerhin vier Akteuren gleichzeitig bedient wurde.

Es erklingt die seltene Renaissancelaute

Mit einem ausdrucksstarken "Lied ohne Worte" von Felix Mendelssohn-Bartholdy und einer Clementi-Sonatine schloss sich der musikalische Spannungsbogen mit bekannteren Klängen.

Im Rahmen des Konzerts übernahm Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid die dankbare Aufgabe, fünf Preisträger des Regionalwettbewerbs "Jugend musiziert" zu ehren: Helene Knauf, Ekta Kunkel, Fabio Merz, Fabian Schlude und Leon Winterholer, die sichtlich erfreut ihre Urkunden und Präsente entgegennahmen. Die fünf Eleven gaben spritzige Kostproben ihres anspruchsvollen Wettbewerbsrepertoires zum Besten.

Die scherzhafte Bezeichnung "Drahtkommode" für das Klavier bezieht sich natürlich darauf, dass sich in dem großen Resonanzkasten eine Menge von Saiten befindet. So kam folgerichtig als Spielpartner bei diesem Schülerpodium die Gitarre bei der gefühlvollen "Cavatina" zum Einsatz. Die Preisträger erhielten abschließend noch ein Ständchen auf der selten zu hörenden Renaissancelaute.