Ernährung: Stimmungsbild im Gemeinderat: Schulen und städtische Kitas werden wohl Speisen aus dem "Konvektomat" auftischen
Geislingen. Schulunterricht bis in den Nachmittag, Ganztagesbetreuung in der Kita: Immer mehr Kinder essen auch in Geislingen und Binsdorf mittags nicht zuhause.
Bis jetzt werden sie von der Metzgerei Sieber versorgt. Doch das örtliche Unternehmen beendet diese Dienstleistung zum Ende des laufenden Schuljahres. Deshalb diskutierte der Geislinger Gemeinderat am Mittwochabend über Möglichkeiten, den Kindern weiterhin warme Mittagessen aufzutischen.
Es gestalte sich schwierig, einen Nachfolger für den bisherigen Caterer zu finden, erklärte Bürgermeister Oliver Schmid. Eine gute Alternative wäre es, wenn zumindest in den städtischen Kindergärten Pusteblume und Regenbogen selbst gekocht werden könnte. Doch da stoße man an räumliche Grenzen.
Als "zweitbeste Lösung" stellte die Stadtverwaltung eine Gemeinschaftsverpflegung mit im "Cook and chill"-Verfahren zubereiteten Speisen vor. Schnellgekühlte Gerichte werden dabei angeliefert, vor Ort gelagert und mit speziellen Heißluftofen, sogenannten "Konvektomaten" kurz vor der Ausgabe wieder erwärmt. Das sei die "Rückfallebene", falls sich keine andere der momentan geprüften Möglichkeiten als praktikabel erweise.
Seitens des Gemeinderats wurden Pro-Aspekte dieser Methode angeführt, allen voran von Hans-Jürgen Weger die Kostenersparnis: Derzeit fahre ein Bauhofmitarbeiter jeden Tag rund 40 Gerichte von der Zubereitung in der Geislinger Schlossparkhalle aus. Bei einer dezentralen Zubereitung im Konvektomaten spare man jede Woche mindestens 250 Euro Fahrtkosten ein. Selbst bei rund 5000 Euro Anschaffungskosten pro Gerät rechne sich das innerhalb eines halben Jahres.
Auf die Qualität der Verpflegung aus dem Konvektomaren hob neben Benjamin Eha ab: Der Nährwert sei besser als aus einer Großküche, "wo das Essen stundenlang totgekocht wird".
Rosenfelds Kindergarten habe mit dem "Cook and chill"-Essen positive Erfahrungen gemacht, berichtete Gabi Nurna: Die Kinder äßen die Speisen aus dem Konvektomat gerne. Mit der Vinzenz von Paul gGmbH, die Rosenfeld beliefert, ist auch Geislingen bereits im Gespräch.
Das Stimmungsbild im Gemeinderat war letztlich deutlich: Die benötigte Technik soll gekauft werden, damit in den Kitas Binsdorf und Geislingen dezentral Essen warmgemacht werden kann. Ein entsprechend größer dimensionierter Konvektomat wird auch für die Schlossparkhalle beziehungsweise die neue Mensa beschafft.
Einen Haken hat die zweitbeste Alternative indes, wie "Pusteblume"-Leiterin Katja Ruoff anführte: den Platzbedarf für Kühlgerät und Heißluftofen. Wie eng es bereits jetzt zugeht, zeigte ein anderer Beschluss in der Ratssitzung: In der Grabenstraße darf ein Bürocontainer aufgestellt werden, um der dortigen Kita Platz zu verschaffen.
