Seinen letzten Blick aus dem Rektorat der Schlossparkschule wird Eberhard Rauschenberger am 21. Juli werfen. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder-Bote

Rektor Eberhard Rauschenberger geht in den Ruhestand / "Eine Freude, mit Kindern zu arbeiten" / Verabschiedung am 21. Juli

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Geislingen. Der 31. Juli ist für Eberhard Rauschenberger der letzte Schultag. Dann geht der 62-Jährige nach 19 Jahren als Leiter der Geislinger Schlossparkschule in den Ruhestand.

Stolz ist Rauschenberger auf das, was er in Geislingen und Rosenfeld erreicht hat. Nicht zuletzt darauf, dass die Schule eine Zukunft habe.

Erst mit der Einrichtung der Werkrealschule 2003, dann mit der Etablierung der Gemeinschaftsschule seit 2013 habe er sich bemüht, den Standort aufzuwerten. "Ohne die Gemeinschaftsschule wären die Einrichtungen in Geislingen und Rosenfeld womöglich den Bach ‘runter", vermutet er mit Blick in andere Kommunen, wo Schulen aufgrund schrumpfender Jahrgänge vor der Schließung stehen.

Der gebürtige Stuttgarter hat ursprünglich Nachrichtentechniker gelernt, erwarb dann auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur und studierte an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg. Nach Lehramtsstationen in Gärtringen, Frommern und an der Balinger Sichelschule kam er 1996 als Rektor an die Schlossparkschule.

"Die Möglichkeit, Schule zu gestalten, war für mich ein wichtiger Grund, Rektor zu werden", sagt er. Seine "grundsätzliche Freude, mit Kindern zu arbeiten", gewachsen in der evangelischen Jugendarbeit, verlor er auch in der neuen Funktion nicht: Zehn bis 14 Stunden wöchentlich unterrichtete er neben dem Rektorenamt – in den Fächern Chemie, Informatik, Mathematik und Physik.

Der gute Umgang mit den Geislinger und mittlerweile auch Rosenfelder Lehrern sei ihm wichtig gewesen: "Ich hatte ein super Kollegium", findet er. Immer sei er gerne zur Schule gegangen.

Gemeinsam mit den Kollegen hätten die Schüler ein "offenes und leistungsstarkes Team" gebildet. "Das hat mir die Arbeit erleichtert", sagt Rauschenberger. Eine große Hilfe sei die langjährige Sekretärin Irmgard Acker gewesen. Auch sie geht zum Schuljahresende in den Ruhestand (wir berichteten). Umgekehrt sagt Acker über den scheidenden Rektor: "Seine menschliche Art hat mir besonders gefallen. Mit ihm hast du immer schwätzen können."

"Mir wird vielleicht schon etwas fehlen", blickt Rauschenberger auf den bevorstehenden Abschied voraus: "Der Kontakt zu Schülern und Eltern. Aber es gibt ein Leben nach der Schule."

Seit 27 Jahren lebt er mit seiner Frau Sybille in Rosenfeld. Das Ehepaar hat vier Kinder und zwei Enkel. Der Nachwuchs habe vom Papa durchaus etwas gehabt, ist der Rektor überzeugt. Jeden Tag sei er zum Mittagessen zuhause gewesen: "Es war uns wichtig, dass wir alle zusammen am Tisch saßen."

Freizeit allerdings habe er unter der Woche wenig gehabt, sagt Rauschenberger: In der Regel sei er nicht vor 16 Uhr daheim gewesen. Dafür war er an den Wochenenden mit der Familie unterwegs – Schwimmen, Radfahren, Ausflüge und der eigene Garten standen auf dem Programm.

Auch wenn ein Schulleiter nie die ganzen Ferien frei hat: Der Urlaub mit der Familie im Wohnwagen war Rauschenberger wichtig – egal ob ans Mittelmeer oder Atlantik, oder beim Skifahren. Seit 23 Jahren ist er zudem begeisterter Segler: die Abschlussfahrt der damaligen Neuntklässlern auf dem Ijsselmeer hat ihn dafür entflammt. An dem Hobby werde er wohl auch im Ruhestand festhalten – und viele Reisen unternehmen.

Zuerst aber einmal sei das Zuhause an der Reihe: Bis seine Frau ebenfalls in den Ruhestand geht, will er für sie kochen. "Außerdem ist im Garten und am Haus viel zu tun."

u Für seine Nachfolgerin Ute Hausch hat Eberhard Rauschenberger noch einen Ratschlag: "Gelassen bleiben und hoffnungsvoll in die Zukunft schauen." Er wird mit einer Feier im Bürgerhaus Harmonie am Dienstag, 21. Juli, ab 17 Uhr verabschiedet.