GroßerAuflauf gestern bei der Einweihung der Kulturscheune H15 in Erlaheim – zusammen mit vielen Gästen freuen sich (von links) Markus Münch, Leiter der LEADER-Geschäftsstelle Zollernalb, Architekt Ralph Burghardt, Bürgermeister Oliver Schmid, die H15-Vorsitzende Uschi Haller, Landrat Günther-Martin Pauli, Gerhard Walter und Maria Herter, die beide in dem Gebäude aufgewachsen sind, Ortsvorsteher Ewald Walter sowie Pater Augusty. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Einweihung gestern Abend / Bürgermeister Schmid: "schönes Ereignis" / Landrat Pauli: "Bereicherung für Region"

Von Steffen Maier

Geislingen-Erlaheim. Fröhlicher Anlass – und eine schöne Einstimmung ins Wochenende: In Erlaheim ist gestern die Kulturscheune H15 eingeweiht worden. Rund 100 Gäste waren beim Startschuss für das Projekt dabei, das unter anderem mit dem Wort "Volltreffer" beschrieben wurde.

Die Umbauarbeiten an dem ehemaligen Bauernhaus mit früher Scheune, Stall und Moste zu einem Ort, an dem künftig Kunst und Kultur zuhause sein sollen, dauerte ziemlich genau neun Monate – und damit so lange wie eine menschliche Schwangerschaft, wie Architekt Ralph Burghardt hervorhob. "Nun ist das Baby auf der Welt", sagte Burghardt, "jetzt soll’s gedeihen". Erlaheim werde durch die Kulturscheune bereichert, gleichzeitig habe man bei den Umbauarbeiten so viel wie möglich vom ursprünglichen Gebäude erhalten, sagte der Architekt, der den Handwerkern dankte, die an diesem ambitionierten Projekt mitgearbeitet hätten.

Ortsvorsteher Ewald Walter sagte, er sei stolz auf die Kulturscheune und dass sie in Erlaheim verwirklicht worden sei. Das Gebäude soll nun mit tatkräftiger Unterstützung der Mitglieder des Vereins H15 zu einem Treffpunkt regionaler und überregionaler Kulturfreunde bei den verschiedensten Veranstaltungen werden. Zum Auftakt ist am heutigen Samstagabend um 20 Uhr Dieter Baumann zu Gast – eigentlich als Leichtathlet und Olympiasieger bekannt, in Erlaheim aber als Comedian zugange. Am morgigen Sonntag ist Tag der offenen Tür, von früh bis spät am Nachmittag kann man die Räume der Kulturscheune anschauen.

Von einem "schönen Ereignis und Ergebnis für Erlaheim und die Stadt Geislingen" sprach Bürgermeister Oliver Schmid, der unter den vielen Gästen auch die früheren Bewohner Gerhard Walter und Maria Herter willkommen hieß. Schmid verwies auf die enormen Anstrengungen des Vereins H15 um den früheren Vorsitzenden Rainer Schattenkirchner sowie die aktuelle Chefin Uschi Haller bei der Umsetzung der Kulturscheunen-Idee, die 2009 geboren wurde. Hier sei sehr viel ehrenamtliche Arbeit geleistet worden, so Schmid. Dank der Unterstützung mit Geld aus dem LEADER-Topf habe diese Idee verwirklicht werden können. Rund 700 000 Euro kosteten der Umbau und die Sanierung des Gebäudes, 440 000 Euro davon bezahlen die EU und das Land Baden-Württemberg. Schmid sagte weiter, ihn freue es, dass ein für Erlaheim typisches und zentrales Gebäude dank der Förderung nun mit neuem Leben gefüllt werden könne. Damit’s auch wirklich etwas wird, segnete Pater Augusty das Gebäude.

Günther-Martin-Pauli sagte, er sei sicher, dass die Kulturscheune ein Projekt sei, das die Gemeinschaft in Erlaheim gefördert habe und weiter fördern werde. Der Landrat des Zollernalbkreises ist zugleich Vorsitzender der regionalen LEADER-Aktionsgruppe, die das Erlaheimer Vorhaben als Leuchtturmprojekt eingestuft und damit die hohen Fördergelder ermöglicht hat. Pauli betonte, dass die neue Kulturscheune prima in die regionale Landschaft passe – und den ländlichen Raum stärken helfe: Das H15-Programm der nächsten Monate zeige, dass man für attraktive Veranstaltungen nicht weit fahren müsse. Pauli: "Das Kulturleben der ganzen Region wird durch H15 enorm bereichert."