Sänger und Musiker geben nicht nur ein imposantes Bild ab. Sie haben auch ein begeisterndes Kirchenkonzert gegeben. Foto: Renz Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Kirchenchor, Projektchor, Musiker und Solisten begeistern mit brillantem Konzert in der Kirche

Mit einem grandiosen Konzert zum 25-jährigen Orgeljubiläum hat der Katholische Kirchenchor Geislingen in der St.-Ulrich-Kirche begeistert. Felix Mendelssohn-Bartholdy inspirierte Dirigent Stefan Segalotto, der den Chor seit mehr als zehn Jahren leitet.

Geislingen. Seit April liefen die Probearbeiten. Am Sonntagabend präsentierte der Kirchenchor mit dem Projektchor, nach elfjähriger Abstinenz, eindrucksvoll die Früchte davon. Gemeinsam mit dem Kammerensemble Geislingen, Bläsern des Musikvereins Geislingen und aus dem Zollernalbkreis sowie Solisten aus der Staatsoper Stuttgart verzauberte er die mehr als 300 Konzertbesucher.

Meisterhaft begann Kirchenmusikdirektor Rudolf Hendel mit den Orgelsonaten "Con moto maestoso" und "Andante tranquillo". Mit dem Vortrag "Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser" brillierte das Männerquartett mit dem Stuttgarter Sänger Johannes Petz sowie den Geislinger Sängern Michael Amann, Julius Amann und Markus Maucher.

Die fünf Sätze des Psalms 95 "Kommt, lasst uns anbeten und knien vor dem Herrn" gliederten sich in zwei Teile von gegensätzlichem Charakter. Um diese Zweiteiligkeit deutlicher hervorzuheben, änderte der Komponist in seiner Vertonung die Anordnung der Verse. Der erste Teil ist ein froher Aufruf, den Herrn anzubeten und zu preisen. Im fünften vertont Mendelssohn den ernsteren und verhalteneren zweiten Teil des Psalms und lässt ihn in einem Pianissimo enden – eindrucksvoll und stimmgewaltig beeindruckte die hochkarätige Darbietung. Chor und Solisten, Orchester und Orgel ergänzten sich grandios und zeigten ihr ganzes Können.

Die Sopranistinnen Olga Polyakova und Lucy Williams brillierten in ihren Partien. Die Vertonung von Psalm 98 entstand 1843 und wurde 1844 vom Berliner Domchor unter der Leitung von Mendelssohn als preußischer Generalmusikdirektor aufgeführt.

Der 98. Psalm zählt zu den Kompositionen des Romantikers, die nur schwer einer bestimmten Gattung zuzuordnen ist. So wie die "Lobgesang"-Kantate Symphonie und Choral-Kantate in sich vereinigt, finden in der Vertonung Motette und Kantate zu einer ausdrucksstarken Verbindung. Das Werk beginnt achtstimmig a cappella und mündet in einem kraftvollen Orchestersatz. Mit diesem fulminanten Auftritt endete das Konzert, und mit dem fast nicht enden wollende Applaus bedankten sich die begeisterten Zuhörer für den wundervollen Konzertabend.

Susanne Schenk, Vorsitzende des katholischen Kirchenchors Geislingen, und Erwin Alber vom Kirchengemeinderat bedankten sich bei allen Mitwirkenden und insbesondere beim Dirigenten Stefan Segalotto, der die Gesamtleitung dieses brillanten Konzerts innehatte.