Das Thema Durchgangsverkehr beschäftigt die Geislinger seit langem. Foto: Schnurr

Überlegungen zur Geislinger Ortsdurchfahrt. Straße so breit wie eine Landebahn.

Geislingen - Das Thema Durchgangsverkehr beschäftigt die Geislinger seit langem. Auch bei der jüngsten Bürgerbefragung ist das wieder deutlich geworden.

"Unsere Ortsdurchfahrt hat teilweise den Charakter eines Landesflughafens", sagte Bürgermeister Oliver Schmid in der Diskussion nach der Präsentation der Befragungsergebnisse. Soll heißen: Die Straße ist gefühlt fast so breit wie eine Landebahn – stellenweise bis zu zwölf Meter.

Nötig wären laut Schmid jedoch nur 7,50 Meter: 2,75 Meter pro Fahrtrichtung und je ein Meter für eine mögliche Radspur. Die frei werdenden Flächen könnte man beispielsweise für Begrünungen verwenden, finden manche Geislinger, oder um zusätzliche Parkmöglichkeiten zu schaffen.

Konkret werden solche Überlegungen allerdings erst dann werden, wenn die nötige Sanierung der Vorstadtstraße zwischen Raiffeisenbank und Kleider-Müller geplant wird. Diese ist Angelpunkt gleich dreier parallel laufender Entwicklungsprojekte: Neben ihrer notwendigen Rolle im Lärmaktionsplan ist sie auch Element der geplanten Stadtentwicklungs- und der Einzelhandelskonzeption.

Die Breite der Straße ist nicht allein das Problem, aber sie verschärft die Situation: Autos und Laster fahren schneller, als sie es bei einer schmaleren Straße tun würden. Der Schwerlastverkehr von und zur Autobahn nimmt gerne die kostenfreie Strecke durch Geislingen – und der Fahrtwind der "zügig" fahrenden Lkw lässt manchen Radfahrer um seine Sicherheit bangen.

Für Fußgänger gibt es entlang der Durchgangsstraße nur drei Ampeln zur sicheren Überquerung. Wer an anderen Stellen hinüber will, muss gut zu Fuß sein oder starke Nerven haben – vor allem im dichten Verkehr zu den Hauptstoßzeiten. So ist es nicht verwunderlich, dass der Durchgangsverkehr im Rahmen der Bürgerbefragung das mit Abstand am häufigsten genannte Ärgernis gewesen ist: Fast 40 Prozent der Umfrageteilnehmer nannten diesen als "besonders störend".

Verschiedene Möglichkeiten, die von der Ortsdurchfahrt ausgehenden Belastungen und Gefahren zu verringern, sind im Gespräch und wurden auch bei der Diskussion im Bürgerhaus Harmonie genannt. Neben einer Verengung der Straße findet auch ein Kreisverkehr anstelle der Kreuzung vor der Kirche Unterstützer. Eine Zuhörerin sagte, viele Geislinger seien für diese Lösung.

Aber auch dafür gilt: Es kann keine isoliert stehende Maßnahme geben, sondern nur einen umfassenden Plan.