"Aloha" – Einigermaßen von den Strapazen erholt grüßt der Geislinger Iroman Jürgen Haug von Hawaii. Foto: Privat

Triathlon: Jürgen Haug aus Geislingen beendet Ironman auf Hawaii in einer Zeit von 11:25:38 Stunden.

Er quälte sich über die 42,2 Kilometer lange Marathon-Distanz. Für Jürgen Haug zählte nur nach das Durchkommen. Doch der Geislinger Triathlet hat es geschafft. Er beendete den Ironman in Kona auf Big Island/Hawaii in einer Zeit von 11:25:38 Stunden.

Das Ziel auf dem Ali’i Drive erreichte Haug auf dem 1107. Rang der Gesamtwertung und als 76. in der Altersklasse 50 bis 54. Insgesamt hatten sich rund 1800 Ausdauersportler der Tortur gestellt. Mit der Zeit war der Geislinger, der für die Triathleten der TG Schömberg startet und sich beim Ironman in Frankfurt als Siebter seiner Altersklasse qualifiziert für Hawaii, nicht zufrieden, doch er war froh, das Ziel überhaupt erreicht zu haben.

"Das war das härteste Rennen meines Lebens. Ich kann den Wettbewerb noch gar nicht analysieren, weil ich noch nicht weiß, auf welchen Positionen ich die einzelnen Strecken beendet habe. Jedenfalls ist es beim Schwimmen und beim Radfahren sehr gut gelaufen. Aber beim Marathon hatte ich von der ersten Minute an Krämpfe in Oberschenkel und Waden, dann sind auch noch Bauchkrämpfe und Magenprobleme dazu gekommen", sagt Haug.

Gleich dreimal musste der 51-Jährige auf der Marathon-Strecke die bereitgestellten Toilettenhäuschen aufsuchen, vorübergehend dachte er gar ans Aufhören. Doch er biss die Zähne zusammen. "Ich bin doch nicht einmal um die halbe Welt gereist, um aufzugeben. Hätte ich beim Marathon nicht derart große Schwierigkeiten gehabt, wäre sicher eine gute Platzierung drin gewesen", sagt Haug. Und dennoch: Im Vergleich zu seinem ersten Start auf Hawaii vor vier Jahren war er rund eine halbe Stunde schneller. Damals finishte er auf dem 1293 Platz.

Bei extrem schweren Bedingungen benötigte Haug für die 3,86 Kilometer lange Schwimmstrecke in der Bucht von Kailua-Kona 1:14.21 Stunden. Mit den heftigen Mumuku-Winden hatten die Triathleten anschließend beim Radfahren zu kämpfen. 180,2 Kilometer mit rund 1 500 Höhenmetern sind zu absolvieren, natürlich ist Windschattenfahren nicht erlaubt. "Es hat unglaublich geblasen. Kurz nachdem mich ein anderer Teilnehmer überholt hatte, hat in eine Böe derart erwischt, dass es in von der Straße in die Lavafelder geweht hat. Man musste also immer auf der Hut sein", so Haug, der den zweiten Teilabschnitt nach 5:42.23 Stunden hinter sich brachte.

Als er dann aber in den Laufschuhe schlüpfte kamen zur der bisherigen Tortur auch noch die unvorhergesehen Probleme hinzu. 4:20.12 Stunden lang quälte sich Haug schließlich über die Marathon-Distanz, ehe er im Ziel mit dem obligatorischen Blütenkranz in Empfang genommen wurde. Die Zeit mit Sieger Sebastian Kienle ein paar Worte zu wechseln, fand Haug nicht. Zu groß war der Rummel um den Karlsruher, der in der Vergangenheit Stammgast und mehrfacher Sieger beim Schömberger Stausee-Triathlon war. "Ich habe ihn leider nicht mehr gesehen, weil er natürlich sehr gefragt war. Ich finde es toll, dass er es geschafft hat. Er hat ein super Rennen gezeigt, dabei sind ihm als exzellentem Radfahrer die schweren Bedingungen sogar entgegen gekommen", sagt Haug.

An paar Tage der Erholung hat sich Haug noch auf Hawaii gegönnt, heute gehts mit dem Flugzeug zurück in die Heimat.