Stecker rein: Oliver Schmid (links) und Alexander Bonde geben dem Minister-Auto den nötigen Saft für die Weiterfahrt. In Geislingen ist am Samstag eine weitere Stromtankstelle für Elektroautos eingeweiht worden. Foto: Maier

Minister eröffnet bei Sommertour Ladesäule in "Klimastadt" Geislingen. "E-Mobilität wichtig für Ländlichen Raum."

Geislingen - Er kam, tankte und fuhr wieder: In Geislingen hat der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum Alexander Bonde am Samstag eine Stromtankstelle eingeweiht. Die Ladesäule, aufgebaut an der Mauer des Geislinger Schlosses, bezeichnete Bonde als wichtigen Bestandteil der zukunftsträchtigen Elektromobilitäts-Infrastruktur im Land.

Nach Geislingen war der grüne Minister im Rahmen seiner e-mobilen Sommertour gekommen; zuvor war Bonde in Bad Dürrheim, anschließend ging’s – natürlich mit einem Elektro-Auto – weiter auf den Ruhestein im Nationalpark Schwarzwald.

Dass Bonde in Geislingen Halt machte, ist ein Zeichen der Anerkennung der klimapolitischen Aktivitäten der Kommune. Geislingen gehört zu den 20 aus einem Ideenwettbewerb hervorgegangenen ländlichen Modellkommunen, die das Ministerium für Ländlicher Raum und Verbraucherschutz mit Mitteln der Landesinitiative Elektromobilität fördert.

Ein Schwerpunkt der 25 vom Geislinger Gemeinderat zusammen mit der Bürgerschaft erarbeiteten Maßnahmen sind die vom Ministerium bezuschussten Elektroautos. Fünf davon sind im Einsatz, sie werden sowohl von der Stadtverwaltung als auch von den vielen ehrenamtlich tätigen Vereine genutzt. Freiwillige Fahrer um Walter Stehle befördern damit beispielsweise Schüler und ältere Mitbürger.

Der Geislinger Bürgermeister Oliver Schmid sagte, die Aktivitäten der Stadt in Sachen E-Mobilität seien ein wichtiger Aspekt der Bemühungen der "Klimastadt". Im Rahmen eines Bürgerdialogs habe die Kommune beschlossen, bis zum Jahr 2020 den Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxyd um 30 Prozent zu senken. In den vergangenen Monaten sei die Nutzung von klimaschonenden E-Autos und E-Bikes deutlich angestiegen. Eine Ladesäule für Elektroautos befindet sich bereits am Rathaus; mit der zweiten werde die Effizienz des Elektrofuhrparks spürbar vorangebracht.

Alexander Bonde bezeichnete die Elektromobilität als ein "zentrales Zukunftsthema für den Ländlichen Raum"; Gerade dort seien die Menschen auch künftig in großem Umfang auf das Auto angewiesen. Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Läden und andere Einrichtungen der Daseinsvorsorge ließen sich oft nur schwer mit dem Öffentlichen Personennahverkehr erreichen. "Wir müssen den Autoverkehr daher klima- und umweltfreundlich gestalten und in nachhaltige Verkehrsketten einbinden. Dabei kommt der Elektromobilität eine Schlüsselrolle zu", so Bonde.

Mit der e-mobilen Sommertour von Bad Dürrheim über Geislingen bis in den Nordschwarzwald wolle man zeigen, so Bonde weiter, dass man inzwischen auch auf dem Land längere Strecken problemlos im Elektroauto zurücklegen könne. Mit der Einweihung der Ladestation mache man den Weg frei für Fahrten im Elektroauto vom Hochrhein bis auf die Höhen des Nordschwarzwalds und gebe einen Denkanstoß und Anreiz für innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen im Bereich der Kommunen, der Unternehmen, der Tourismuswirtschaft und für alle anderen Lebensbereiche des Ländlichen Raums.

"An der Elektromobilität führt dabei kein Weg vorbei", betonte Bonde: "Nur wenn wir dieses wichtige Thema rasch und entschlossen angehen, können wir die Ziele der Verkehrs- und Energiewende erreichen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Lebensqualität im Ländlichen Raum leisten."