Alte Aufnahmen von der Gechinger Feuerwehr gibt es am Sonntag im Appeleshof zu bestaunen. Foto: Archiv Arbeitskreis Heimatgeschiche Foto: Schwarzwälder-Bote

Historische Feuerwehrübung beim Gechinger Appeleshof

Gechingen. Beim nächsten Gechinger Museumssonntag am 3. August steht eine historische Feuerwehrübung auf dem Programm. Dabei wird die Brandbekämpfung um die Gründungszeit der Freiwilligen Feuerwehr nachempfunden.

Dem Brandschutz wurde schon zuvor eine hohe Bedeutung zugemessen, denn die Feuergefahr auf den Dörfern mit den eng zusammenstehenden Häusern und Scheuern, alles aus leicht brennbarem Material, war groß. Immer wieder gab es verheerende Brände. Wenn man dazu bedenkt, dass bis weit ins 20. Jahrhundert Herde sowie Öfen nur mit Holz befeuert wurden und die elektrische Beleuchtung sich erst nach und nach durchsetzte, versteht man die heute oft übertrieben penibel erscheinenden Vorschriften zur Brandverhütung gut.

Wie es in alten Zeiten bei Bränden vorgeschrieben war, wird am 3. August als erstes ein Radfahrer mit einem Hornsignal die Einwohner alarmieren. Einst wurde zusätzlich das Rathausglöckle geläutet. Die Übung mit der Feuerspritze findet gegen 15 Uhr im Hof der Marquardtscheuer in der Kirchstraße statt mit der feuerwehreigenen historischen Saugdruckpumpe, einer Handpumpe, zu deren Bedienung großer körperlicher Einsatz nötig ist.

Die Männer an der Pumpe müssen immer wieder abgelöst werden. Um den Löschwasserbehälter der Pumpe nachzufüllen, wird eine Eimerkette gebildet – die Eimer mit Löschwasser werden also in einer Menschenkette von Hand zu Hand weitergereicht. Die beteiligten Feuerwehrleute samt den Zuschauern und Handlangern werden Uniformen sowie Kleider aus damaliger Zeit tragen. Man erfährt, wie mühsam und kräftezehrend die Brandbekämpfung einst war. Zum Abschluss des Spektakels wird noch der Hydrophor-Wagen aus dem Museum Appeleshof mit Pferden bespannt eine Runde drehen.

1997 wurde zum 125-jährigen Bestehen der Feuerwehr ein Film gedreht, der im Museum gezeigt wird, ebenso sind Fotos aus der Geschichte der Wehr zu sehen. Geöffnet ist das Museum bei freiem Eintritt von 14 bis 18 Uhr.