Kunstlieder hatte der Kirchenchor Gechingen für einen besonderen Liederabend in der Gechinger Martinskirche einstudiert. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Liederabend: Kirchenchor präsentiert romantische Soiree

Gechingen. Anspruchsvolle Melodien, lyrische Texte und bezaubernde Solisten bot der Kirchenchor Gechingen bei einer romantischen Soiree in der Martinskirche auf. Unter dem Titel "Also spiegle du in Liedern, was die Erde Schönstes hat" erlebten die rund 100 Besucher einen außergewöhnlichen Liederabend.

Verstärkt durch weitere Sängerinnen und Sänger hatte der Chor in den vergangenen Wochen unter Leitung von Kerstin Pfeiffer "Kunstlieder" einstudiert.

Als Kunstlied wird eine Liedgattung bezeichnet, die sich vom meist mündlich überlieferten, traditionellen Volkslied in einem hohen musikalischen Anspruch in Komposition und Interpretation abhebt. Franz Schubert, Johannes Brahms und Ludwig van Beethoven sind nur einige der bekanntesten Komponisten, die meist auf der Grundlage von Gedichten Kunstlieder schrieben.

Vom Zeitgeist geprägt

Der Ursprung des Kunstliedes, das sich Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte, liegt in der Tradition des mittelalterlichen Minnegesangs. Durch alle Epochen vom Barock über Klassik und Romantik bis in die Neuzeit entstanden und entstehen Kunstlieder, textlich und musikalisch geprägt durch den jeweiligen Zeitgeist.

Der Gechinger Kirchenchor widmete sich in seinem Projekt in erster Linie klassischen Werken wie "Erlaube mir, fein’s Mädchen" und "Ich hab die Nacht geträumt" von Brahms. Aber auch Erheiterndes wie die Vertonung des Ringelnatz-Gedichtes "Im Park" durch den österreichischen Komponisten Heinz Krachtowil (1933 bis 1995) war zu hören. Nicht fehlen durfte beim Liederabend in der Martinskirche mit "Freude schöner Götterfunken" von Beethoven, das wohl bekannteste Kunstlied, dem Friedrich Schillers Gedicht "Ode an die Freude" zugrunde liegt und dessen Melodie zur Europahymne wurde. Neben den chorischen Darbietungen interpretierten die Solisten Kerstin Pfeiffer mit "Sah ein Knab ein Röslein steh’n" von Heinrich Werner (1800 bis 1833) und Bernhard Schmidt-Brücken aus Dachtel mit "Gute Nacht" aus Franz Schuberts "Winterreise" weitere bekannte Lieder des Genres. Begleitet wurden Chor und Solisten von Daniela Vincke am Klavier. Harmonisch ergänzt wurde der Liederabend durch die Instrumentalsolisten Julia Stahl (Horn), Nina Schaible (Violine) und Bernhard Schmidt-Brücken an der Orgel.