László Szabo (links) ist mit Dirigent Stefan Schneider befreundet und ließ sich gern für einen Auftritt in Gechingen engagieren. Foto: Frommann Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert: Musikverein Gechingen wächst mit großer Energie über sich hinaus

Von Renate Frommann

Gechingen. Das Gesamtorchester des Musikverein Eintracht Gechingen präsentierte mit seinem Jahresabschlusskonzert unter der Leitung von Stefan Schneider einen bunten Strauß sinfonischer Blasmusik.

Zwei Moderatorinnen sagen Programm an

Schneider sagte, das Orchester habe eine riesige Energie entwickelt, um dieses Konzert einzustudieren. Lilian Dingler und Annika Hintzenstern führten die Konzertbesucher zunächst durch die lebendigen Straßen von New York und dann ans "Great Blue Hole", eine runde unterseeische Doline vor der Küste des mittelamerikanischen Staates Belize. Von dort ging es musikalisch wieder zurück nach Europa, in den Osten der Niederlande. "The Blues Factory" von Jacob de Haan zeichnet musikalisch in zwei Sätzen ein Bild von der nahezu völlig untergegangenen Textilindustrie in dieser Region. Dann ging die Reise bis Mechelen in Belgien. Das Orchester spielte den Konzertmarsch "Arsenal". Jan van der Roost komponierte diesen anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Blasorchesters des belgischen Eisenbahnarsenals.

Von der Legende der weißen Jungfrau zur Kugelsburg erfuhren die Höhrer mit "Of Castles And Legends" von Thomas Dost. Berichten zufolge wird die weiße Jungfrau das von den Raubrittern unter der Burg vergrabene Gold an die Menschen verteilen, sobald das Böse aus der Welt geschafft ist. Zurück in Amerika, erlebte das Publikum "The Great Steamboat Race" von Robert W. Smith, das große Dampfschiffrennen auf dem Mississippi. Der Klang einer Schiffsglocke und mit Sand gefüllte Plastikflaschen kamen dabei zum Einsatz.

Lautmalerischer Spaziergang

Zum Abschluss wurde das "Stockholm Waterfestival" von Luigi di Ghisallo gespielt. In seiner sinfonischen Rockouvertüre nimmt Ghisallo die Hörer mit auf einen musikalischen Spaziergang durch Schwedens Hauptstadt und fängt die Atmosphäre des Festes ein. Der Musikverein setzte diese Reise begeisternd um.

Nach der "New York Ouvertüre" von Kees Vlak konnten die Besucher mit der "Konzertfantasie über Melodien und Themen aus der Oper Rigoletto" echte sinfonische Blasmusik genießen. Dazu hatte sich der Musikverein den Klarinettisten László Szabo, Dozent an der Hochschule für Musik in Mainz, eingeladen. Szabo war eigens zu diesem Konzert nach Gechingen gekommen und auch schon zweimal zuvor zu Orchesterproben. Seinem Freund Schneider tat er diesen Gefallen gern.

Der Dirigent verriet, dass er sich immer mal wieder Musikstücke notiert, die er gern spielen und hören würde. So entwickelt sich das Konzertprogramm über einen längeren Zeitraum. Nach den Sommerferien hatte der Gechinger Musikverein mit den Proben zum Jahreskonzert begonnen. Die hochkarätige Veranstaltung war bis ins letzte Detail durchorganisiert. An den Wänden der Gemeindehalle hingen zum Beispiel Fotos von New York. Für die Konzertpause waren Themenhäppchen, passend zum Programm, vorbereitet.

Am Ende forderte das Publikum zwei Zugaben ein. Die erste war der "Floral Dance" und die zweite ein Weihnachtslieder-Potpourri.