Solche Telefone gibt es schon längst nicht mehr. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Ausstellung im Museum Appeleshof zeigt Veränderungen des dörflichen Lebens

Gechingen. Was sich in den vergangenen 60 bis 70 Jahren verändert hat, vor allem auf dem Dorf, wo in den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts noch fast vorindustrielle Zustände herrschten, ist augenfällig, wenn man ein Foto aus dieser Zeit betrachtet: Auf den Straßen Fuhrwerke, Fußgänger, unterwegs vom oder zum Acker oder zum Einkaufen, spielende Kinder, Hühner, vor den meisten Häusern die Miste und die Güllepumpe, überall Holzbeigen – der Unterschied zu heute ist nicht zu übersehen.

Die Lebensweise der Menschen hat sich verändert. Wenn das Heimatmuseum Appeleshof in Gechingen am Sonntag, 2. April, noch einmal zeigt, was einst im alltäglichen Gebrauch war und heute fast vergessen ist, werden die Alten in Erinnerungen schwelgen und die Jüngeren oft staunend begreifen lernen, was für ein Aufwand erforderlich war, um zu heizen, zu kochen, Vorräte zu schaffen oder Haus und Kleidung zu reinigen und instand zu halten.

Das alles tritt vor Augen, wenn man die entsprechenden Gegenstände sieht, die heute viele nicht einmal dem Namen nach kennen: Mopp und Blocker, Waschbrett und Wäschestampfer, Bettflasche und Wasserschiff, Kohlenfüller und Büschele, Stopfei und Sauerkrautstande.

Geliebte Nylonstrümpfe

Dazu kam der Wandel der Mode. Es gab neuartige Textilien. Man konnte öfter mal was Neues kaufen. Vergessen sind Petticoat oder die einst heiß geliebten Nylonstrümpfe mit ewig schiefsitzender Naht oder die wenig geschätzten Leible für Kinder.

Wer denkt heute noch an Kofferradios oder Schallplatten und Plattenspieler, Diafilme und Dia-Projektor, Walkman oder Telefon mit Wählscheibe? Was hat der Computer und mit ihm das Internet nicht alles verdrängt und überflüssig gemacht. Die Entwicklung schreitet immer schneller voran.

Gelegenheit dazu besteht am Museumssonntag, 2. April, im Appeleshof von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt. Die  Texte an den Exponaten stammen von  Herma Klar, Museum im Steinhaus, Nagold. Für die Gechinger Ausstellung wurden sie ergänzt und überarbeitet.