Die Brunnenstraße und das Gelände beim Feuersee stehen bei den Überlegungen zur Entwicklung des Altorts in Gechingen im Fokus. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsentwicklung: Gechinger Haushalt 2017 verabschiedet

Die Sprecher der Fraktionen hatten das letzte Wort vor der Verabschiedung des Gechinger Haushalts 2017.

Gechingen. Trotz einer Kreditaufnahme von rund drei Millionen Euro und dem Abschmelzen der Rücklagen auf den Mindestbestand, überwog die Zuversicht. In den nächsten Jahren wird eine positive Entwicklung der Gäugemeinde erwartet.

Mit einem Gesamtvolumen von rund 14,8 Millionen Euro ist der Etat 2017 der umfangreichste in der Geschichte der Gäugemeinde. Im Verwaltungshaushalt stehen Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 10,3 Millionen Euro, im Vermögenshaushalt 4,5 Millionen Euro an. Die Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt wird mit rund 560 000 Euro veranschlagt.

Entnahme aus Rücklagen

Zusätzlich werden zur Finanzierung von Investitionsaufgaben 850 000 Euro aus den Rücklagen entnommen und es ist eine Kreditaufnahme von drei Millionen Euro vorgesehen. Rund 1,95 Millionen Euro davon sind für den Grunderwerb für das geplante Wohnbaugebiet Furt vorgesehen. Dazu kommen Ausgaben für Baumaßnahmen in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Durch zu erwartende Einnahmen aus Bauplatzverkäufen rechnet die Verwaltung damit, die Kredite zügig wieder tilgen zu können.

Als zu optimistisch stufte Bürgermeister Jens Häußler jedoch die Hoffnung von Gemeinderat Simon Klass, der für die Bürger Union sprach, ein. Klass, der im Hinblick auf die geplante Kreditaufnahmen betonte, dass dies "eigentlich kein Schwabe gut heißen" könne, ging davon aus, dass bereits 2019 die Schulden wieder abgetragen sein könnten. Häußler wies auf verschiedene bereits angedachte, aber kostenmäßig noch nicht erfasste Projekte hin, die weiteren Investitionsbedarf erwarten lassen. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen zur Entwicklung des Altorts wie der Kauf von Gebäuden und Zuschüsse für die private Sanierung zur Schaffung von Wohnraum in bestimmten Gebieten des Ortskerns. Einen ausdrücklichen Dank richtete Klass an die Bürger, die mit ihrem täglichen Einsatz an ihren Arbeitsstellen zur guten wirtschaftlichen Lage beitragen und damit auch steigende Einkommensteuerzuweisungen in die Gemeindekasse fließen lassen.

Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Gebührenerhöhungen in verschiedenen kommunalen Dienstleistungsbereichen sehen alle drei Fraktionen als unumgänglich. Klass verwies auf steigende Personalkosten und ein verbessertes Angebot. Mit der Anhebung der Grundsteuer B werde darüber hinaus die breite Allgemeinheit an den Kosten beteiligt.

Bernd Wentsch von den Freien Wählern sah ein positives Zeichen darin, dass das Wohnbaugebiet "Furt" nun auf den Weg gebracht werden konnte. Er wies aber auch darauf hin, dass es lange diskutiert worden sei und man zu lange darauf gewartet habe. Ähnliches bemängelte er bei der Entwicklung weiterer Gewerbeflächen.

Förderung des Ehrenamts

Einen weiten Bogen spannte Gemeinderat Gerhard Mörk (SPD), der auf die kommunalen Auswirkungen demografischer Entwicklungen und des Klimawandels sowie gesellschaftliche Veränderungen hinwies. Er betonte, dass die Entwicklung des Altorts im Auge behalten und Wohnraum auch für sozial schwächere Gruppen geschaffen werden müsse. Nicht nachlassen dürfe die Gemeinde auch bei knapper werdenden Kassen bei der Förderung des Ehrenamts. Abschließend billigte das Gremium den von Kämmerer Andreas Bastl ausgearbeiteten Haushalt 2017 einstimmig.