Zu unvorhergesehenen Verzögerungen kommt es beim Projekt Gartenstraße in Gechingen. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Unwägbarkeiten und Überraschungen auf Gartenstraße-Baustelle

Gechingen (sel). Bei den laufenden Kanal- und Straßensanierungsarbeiten in der Gechinger Gartenstraße sorgen Unwägbarkeiten und Unvorhergesehenes zu Mehrkosten sowie einer Verlängerung der Bauzeit. Ingenieur Josef Geiger vom beauftragten Planungsbüro erklärte den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung, dass keine Bestandspläne der teilweise aus den 1950er-Jahren stammenden Wasser- und Abwasserkanäle vorhanden sind. Im Zuge der Arbeiten "gibt es immer wieder Überraschungen, was da so alles im Boden verbaut ist."

Als Beispiel führte Geiger am Dienstagabend alte Kabelleitungen und Kanalstücke an, die nicht lediglich mit Erde und Schotter umgeben sind. Man sei auf Abschnitte gestoßen, die "warum auch immer", so Geiger, in der Vergangenheit mit Beton ausgegossen worden seien. "Das dauert dann halt, bis man das mit dem Presslufthammer beseitigt hat", erklärte der Ingenieur. "Wir befinden uns mit den Bauarbeiten im ältesten Bereich, was die Wasserleitungen betrifft", sagte Geiger, der gemeinsam mit Ortsbaumeister Heinz Braun in engem Kontakt zur ausführenden Baufirma steht. Dort, wo es möglich ist, werden die Arbeiten unter Einsatz von mehr Personal zügig vorangetrieben.

Zur Forderung von Gemeinderat Karl Bräuhauser (Bürger Union), möglichst vor Wintereinbruch einen weiteren Bauabschnitt fertigzustellen, meinte Geiger: "Das darf nicht zu Lasten der Qualität gehen."

Bereits bis jetzt sind durch zusätzlich notwendig gewordene Arbeiten Mehrkosten in Höhe von rund 200 000 Euro angefallen. Damit einher geht natürlich auch eine Verlängerung der Bauzeit. Bis zum Abschluss rechnet Geiger mit einem Mehraufwand von nochmals 200 000 Euro, was die Baukosten auf deutlich mehr als zwei Millionen Euro steigen lässt. Wann mit einem Ende der Arbeiten gerechnet werden kann, hängt nicht zuletzt von der Witterung in den bevorstehenden Wintermonaten ab. "Wir sind froh, wenn wir nächstes Jahr mit allem fertig werden", so Geiger, was aber nicht bedeutet, dass die Vollsperrung der Gartenstraße so lange andauern wird.