Auf Schautafeln erfuhren die Besucher alles über das Leben in einem Bienenvolk. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktionstag: Museum "Appeleshof" würdigt Imkerei / Kostproben mitgebracht

Gechingen. Auf die Bedeutung von Bienen für die Natur und damit für den Menschen machte das Museum "Appeleshof" in Gechingen mit seiner jüngsten Monatsausstellung "Honig-, Wildbienen und verwandte Insekten" aufmerksam. Und natürlich gab es im Rahmen der Ausstellung für die Besucher Kostproben verschiedener Honigsorten, die der Gechinger Imker Claus Schwarz mitgebracht hatte.

Aufeinander abgestimmt

Wie perfekt die Natur in vielen Dingen aufeinander abgestimmt ist, das ist besonders am Beispiel von Bienen und ihrer Bedeutung für den Erhalt vieler blühenden Zier- sowie Nutzpflanzen zu erkennen. Wie eng die Nahrungskette mit der Bienenpopulation zusammenhängt, lässt das Zitat "Stirbt die Biene, stirbt der Mensch", das Albert Einstein zugeschrieben wird, erahnen. "Mit der Ausstellung wollen wir informieren und die Besucher aufmerksam machen für die Bedeutung von Wild- und Honigbienen", so Roland Toberer, Imker und zweiter Vorsitzender des Heimatgeschichtsvereins Aidlingen, mit dem der Arbeitskreis Heimatgeschichte in Gechingen für diese Ausstellung kooperierte.

Im Vorfeld der Ausstellung hatte der Arbeitskreis Heimatgeschichte seine Bestände auf Utensilien rund um die Imkerei durchsucht. "Dabei haben wir festgestellt, dass das Meiste vom Prinzip her noch heute genauso verwendet wird", so Norbert Jensen, Vorsitzender des Arbeitskreises.

Bedroht und selten

Auf Schautafeln erfuhren die Besucher darüber hinaus alles über das Leben in einem Bienenvolk. Von der Zucht der Königinnen, die Pflege der Brut, die Aufgaben von Drohnen und Arbeitsbienen, das Sammeln von Nektar und Pollen, den Bau von Waben aus Wachs und nicht zuletzt die Honigernte. "Honig ist eines der wertvollsten Nahrungsmittel", so Toberer, der auf die Gefahren von Monokulturen, industrieller Landwirtschaft und den Einsatz von Spritzmitteln aufmerksam machte, die den Bienen das Leben schwer und sie anfällig für Krankheiten machen.

Wie bedroht und selten geworden Wildbienen sind, darauf machte das Ehepaar Weinich aufmerksam, das in seinem Garten in Gechingen nicht nur Nist- und Lebensraum für die wertvollen Insekten bietet, sondern auch dafür sorgt, dass die Tiere hier zahlreiche blühende Pflanzen finden. Frühes Mähen der Wiesen verhindert, dass bestimmte Blumenarten sich vermehren. Auf der "Bienenweide" fehlen diese dann, und die Bienen müssen hungern. Insbesondere für Wildbienen, die häufig auf eine bestimmte Pflanzenart spezialisiert sind, ist das ein Problem.

Ihre Schatten voraus warf beim Museumssonntag rund um die Biene die nächste Veranstaltung. Am 30. Juni wird gemeinsam mit den Museen in Aidlingen, Dachtel und Deckenpfronn zur ersten Museumsnacht eingeladen.