Zahlreiche Besucher kamen zum Syrien-Abend des IKV in die Gemeindehalle. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Integration: Themenabend des Internationalen Kulturvereins lockt rund 300 Gäste in die Gemeindehalle

Gechingen. Musik, landestypische Gerichte und fundierte Informationen über Geschichte, Kultur, die politische Situation sowie Hintergrundwissen zum Syrien-Konflikt und dem aktuell herrschenden Bürgerkrieg standen auf dem Programm eines Syrien-Abends in der Gemeindehalle Gechingen.

Rund 300 Gäste waren der Einladung des Internationalen Kulturvereins (IKV) gefolgt. Unterstützung erhielt der Verein von vielen syrischen Flüchtlingen, die zum musikalischen Programm und zu einer reichen Auswahl kulinarischer Köstlichkeiten nach syrischen Rezepten beitrugen. Aber auch unter den Gästen fanden sich viele Syrer, die derzeit in Gechingen und benachbarten Gemeinden leben, und die den Abend gemeinsam mit den deutschen Besuchern genossen.

In seiner Begrüßung hob IKV-Vorsitzender Gerhard Mörk das Ziel des Vereins hervor, der auf gesellschaftlicher und kultureller Ebene das Miteinander von ausländischen sowie deutschen Mitbürgern fördern wolle. Derzeit gehören dem Verein Menschen aus 44 verschiedenen Nationalitäten an. "Wir sind herausgefordert als Menschen aus verschiedenen Kulturen, mit unterschiedlichem Glauben und Weltanschauungen konstruktiv in einem Land zusammenzuleben", so Mörk. Toleranz sei ein wichtiger Schlüssel für eine gelingende Integration.

Dabei spielt das Wissen um die Unterschiedlichkeit anderer Kulturen gegenüber der eigenen eine wichtige Rolle. Beim Syrien-Abend konnte Referentin Dorothea Müller, die in Bad Herrenalb als Sozialarbeiterin in der Flüchtlingsarbeit tätig ist und unter anderem in Damaskus die arabische Sprache studierte, fundiert beitragen. Müller nahm in ihrem Vortrag die Besucher mit auf eine Reise nach Syrien und konnte vor allem für die deutschen Gäste Licht in die durch die vielen unterschiedlichen Interessen sowie beteiligten Parteien verworrene Lage im Syrien-Konflikt bringen.

Duft und Geschmack eines anderen Landes

Den Duft und Geschmack ihres Landes brachte eine Gruppe Syrer, die in der Gemeinschaftsunterkunft in der Gartenstraße lebt, in die Gemeindehalle. Sie hatten das Zepter in der Küche übernommen und bereiteten landestypische Gerichte wie Hähnchen mit Reis, Auberginenmus, syrisches Schawarma (ähnlich einem Döner Kebab), Tabule und Fatouschsalat, Hummus (Kichererbsenmus) und süßes Nomora zu.

Den Klang Syriens vermittelte die Gruppe "Brücke" musikalisch. Die fünf Musiker kannte sich bereits in Syrien durch das Musikstudium und haben sich nach ihrer Flucht in Deutschland wieder gefunden. Während Abathr Kmasch (syrische Gitarre), Shadi Hilal (Violine), Ehab Abu Fakir (Viola) und Mohsen Ramadan (Gesang) an der Hochschule für Musik in München unterrichten und studieren, lebte Amjad Sukar (Percussion) nach seiner Flucht einige Zeit in Gechingen. In der Zwischenzeit studiert er an der Mannheimer Musikakademie.

Mit ihrer Musik wollen die Mitglieder der Gruppe "Brücke" ihren Zuhörern einen Zugang zu Kultur und Geschichte ihres Heimatlandes vermitteln, zu mehr Frieden sowie Liebe beitragen. Durch die Verbindung arabischer mit westlicher Musik wollen sie eine Brücke zwischen Ost und West bauen.