Schon gut ausgelastet ist das Gewerbegebiet Herdweg II in Gechingen. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Gechingen thematisiert interkommunales Gebiet / Arbeitsprogramm als zu wenig zielführend bezeichnet

Von Annette Selter-Gehring

Gechingen. Seit rund zehn Jahren wird in Gechingen eine Liste mit Aufgaben unter der Überschrift "Kommunalpolitische Themen" geführt und stetig fortgeschrieben. "Das ist unser Arbeitsprogramm", sagt Bürgermeister Jens Häußler.

Bei einer Klausurtagung wollen sich Gemeinderat und Verwaltung nun intensiv mit dieser Agenda auseinandersetzen. Dazu entschloss sich das Gremium in der jüngsten Sitzung. Zu den aufgeführten Themen gehören kommunale Infrastrukturaufgaben im Straßen- und Kanalbereich, Sanierungsprojekte, die Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten, aber auch Fragen wie Kinderbetreuung, Jagdverpachtung oder ganz aktuell die Unterbringung von Flüchtlingen.

Dass die Liste, in der alle Projekte mit einer Priorisierung von eins bis drei versehen sind, nicht ganz so zielführend ist, wie es auf den ersten Blick scheint, bemängelte Claus Schaible von der Freien Wählervereinigung (FWV): "Vor zehn Jahren sah die Liste schon fast genauso aus." Er wünsche sich, dass Aufgaben gezielt und beherzt angegangen würden. Ein übergeordnetes Ziel sollte, so Schaible, die Steigerung der Einwohnerzahlen sein. Die Benennung konkreter Handlungsfelder forderte Bernd Wentsch (FWV). Darüber hinaus sollten die einzelnen Aufgaben mit detaillierteren Angaben zur zeitlichen Umsetzung und zur Finanzierung versehen sein. Wentsch betonte: "Da sollte sich die Verwaltung nicht hinter dem Argument der Belastung durch das Tagesgeschäft verstecken."

Von den knapp 40 Themenfeldern, die in der Liste genannt werden, wurden der Engpass in der Gartenstraße und ein geplanter Gehweg in diesem Bereich in Priorität eins hochgestuft. Ebenso die bereits in der Planung befindlichen Kanal- und Straßenarbeiten in dieser Straße.

Auf eins wurde die Planung und Umsetzung eines Radweges nach Deufringen angehoben. Von drei auf zwei hochgestuft wurde die Dringlichkeit der Anbindung des Schwerlastverkehrs für das Gewerbegebiet Herdweg. An Bedeutung gewinnt die Suche nach weiteren Gewerbeflächen in der Gäugemeinde. Auch die Frage eines interkommunalen Gewerbegebiets steht im Raum. Seit vielen Jahren immer wieder im Fokus der Kommunalpolitik ist das "Grüne Wolfswiesental", in das mit der Neupriorisierung auf zwei nun Bewegung zu kommen scheint.

Nach wie vor mit höchster Priorität soll der Frage der Hochwasservorsorge nachgegangen werden. "Bei allen anstehenden Aufgaben sind auch wir als Gemeinderat gefragt, dass diese möglichst rasch umgesetzt werden", sagte Gerhard Mörk (SPD).