Hummeln gehören neben Honigbienen und Fliegen zu den wichtigsten Bestäuberinsekten. Foto: Gabbert Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Ausstellung befasst sich mit Funktion von Insekten in der Nahrungskette

Gechingen. Am Pfingstsonntag, 4. Juni, dreht sich im Gechinger Heimatmuseum Appeleshof alles um Honigbienen, Wildbienen und Hummeln. Diese haben eine wichtige Funktion in der Nahrungskette und sorgen für die Vielfalt der Blühpflanzen. Viele Nutz- und Zierpflanzen sind beim Bestäuben auf diese kleinen Lebewesen angewiesen. Wenn sie den Pollen nicht von einer Blüte zur anderen transportierten, gibt es keine Früchte.

Mit farbigen Blütenkronen und Wohlgerüchen locken die Pflanzen die Insekten an und halten Nektar sowie Pollen für sie bereit. Bienen und Blüten sind oft perfekt aufeinander abgestimmt, dies gilt besonders für die Wildbienen. Manche Arten sammeln Pollen an den Blüten verschiedener Pflanzenfamilien, andere sind an bestimmte Gewächse gebunden.

Weibchen baut Nest allein

So sammelt eine Scherenbiene nur Pollen am Hahnenfuß, eine später fliegende Art nur an Glockenblumen, eine Mauerbiene nur am Natternkopf, eine Sandbiene nur an der Zaunrübe. Das Ehepaar Weinich, in dessen Garten seit Jahren verschiedene Wildbienen nisten und sammeln, wird Besucher über die Tierart informieren und auf Schautafeln einige der Insekten vorstellen. Es sind Einsiedlerbienen, sie bilden kein Volk. Jedes Weibchen baut sein Nest allein und versorgt die Brut ohne Hilfe. Auch sie sammeln Pollen und Nektar, manche auch Pflanzenöle, produzieren aber keinen Honig.

Roland Toberer wird mit dem faszinierenden Leben der Honigbiene und den Aufgaben des Imkers vertraut machen. Die Honigbiene gehört zu den Staaten bildenden Insekten. Beim Bienenvolk hat jedes einzelne Tier seinen Platz und seine Aufgabe. Sie sammeln Nektar und Pollen, Bienenbrot, fast aller Blühpflanzen, aber auch die süßen Absonderungen pflanzensaugender Schild- sowie Rindenläuse oder lebender Pflanzen und verarbeiten sie, wie den Nektar, zu Honig. Sie legen Vorräte an in Waben aus Wachs, das sie aus Drüsen ausschwitzen. Ist der Honig reif und sind die Waben voll, werden sie mit einer dünnen Wachsdecke verschlossen. Einen Teil des Wintervorrates an Honig nimmt der Mensch den Bienen weg. Der Imker füttert sie bei Bedarf mit einer Zuckerlösung. Honig enthält immer auch einen wechselnden Anteil an Pollen. Inhaltsstoffe, Farbe, Konsistenz und Geschmack sind verschieden, je nachdem, aus welchen Blüten oder Honigtauquellen der Honig stammt. Die Museumsbesucher dürfen einheimische Sorten verkosten.

Toberer wird zeigen, wie die Honigernte vonstattengeht. Bienenhonig ist eines der wertvollsten Nahrungsmittel. Es enthält wichtige Mineralstoffe und Enzyme. Äußerlich wird Honig sogar mit gutem Erfolg zur Wundheilung verwendet.

Freier Eintritt

Bienen finden durch die industrielle Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und dem vielen Spritzen nicht mehr genügend Nahrung. Nach Möglichkeit sollten sie geschützt sowie auf Insekten- und Unkrautvernichtungsmittel verzichtet werden. Toberer wird auch darauf hinweisen, dass Wespen und Hornissen in der Natur ihren Platz haben. Der Appeleshof ist am 4. Juni von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.