Gutachter Niels Plusczyk, Forstbezirksleiter Christof Grüntjens, Revierleiter Christoph Schöller und Bürgermeister Jens Häußler beim PEFC-Audit im Gechinger Gemeindewald. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder-Bote

Gäugemeinde nachhaltige und pflegliche Waldbewirtschaftung bescheinigt

PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung und Vermarktung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem. Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft.

PEFC Deutschland wurde 1999 gegründet und entwickelt die Standards sowie Verfahren der Zertifizierung, stellt der Öffentlichkeit Informationen bereit und vergibt die Rechte am PEFC-Logo in Deutschland. PEFC ist in Deutschland das bedeutendste Waldzertifizierungssystem: Mit 7,3 Millionen Hektar Waldfläche sind bereits rund zwei Drittel der deutschen Wälder PEFC-zertifiziert.

Gechingen. Der Gemeindewald Gechingen hat von einem unabhängigen Gutachter seine PEFC-konforme und damit nachhaltige Waldbewirtschaftung nachgewiesen bekommen.

PEFC ist ein unabhängiges Zertifizierungssystem zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldwirtschaft (siehe "Info"). Wälder, die mit dem Siegel ausgezeichnet sind, werden garantiert und kontrolliert nachhaltig bewirtschaftet. Dazu wurden strenge Standards entwickelt, an die sich die Waldbesitzer halten müssen. Jährlich wird im Rahmen einer Stichprobe rund die Hälfte der Waldfläche kontrolliert. Bei diesen Audits wird der gesamte Auflagenkatalog zur Hand genommen, der mit seinen mehr als 50 Regelungen Garant für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ist. Überprüft wird die Einhaltung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Standards. Das heißt, es spielt nicht nur die nachhaltige und pflegliche Holzernte eine Rolle, sondern auch Arbeitssicherheitsaspekte, Umweltbelange und die jagdliche Bewirtschaftung. Bei Verstößen oder Nichteinhaltung kommt es zu Sanktionen, die, abhängig von der Schwere, unterschiedlich ausfallen und letztendlich auch zum Entzug des Zertifikats führen können.

Nachdem der Prüfer Niels Plusczyk zu Beginn des Audits anhand von Karten und Plänen sowie durch das Gespräch mit dem Revierleiter Christoph Schöller und dem Forstbezirksleiter Christof Grüntjens vom Landratsamt Calw einen umfassenden Eindruck erhalten hat, schloss sich die Kontrolle vor Ort im Wald an. Am Nachmittag wurden von Plusczyk Holzerntemaßnahmen im Laub- und Nadelholz, Anpflanzungen, Maßnahmen für den Artenschutz und der Wildverbiss an jungen Bäumen bewertet. In fast allen Bereichen bescheinigt der Auditor einen vorbildlichen Zustand, den er sich "in vielen anderen Betrieben wünschen würde". Einziger Wermutstropfen sei auf Teilflächen noch die zu hohe Verbissbelastung durch Rehwild bei der Tanne, den Edellaubbaumarten und auch an der Buche. Diese Abweichung wurde bereits beim letzten Audit 2010 festgestellt. Die seither umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation entsprechen den Vorstellungen des Auditors, sodass das PEFC-Zertifikat derzeit nicht gefährdet ist.