Zugeparkte Straßen sorgen derzeit in Gechingen für reichlich Ärger. Foto: Bausch

Abschleppen soll Bürgern noch nicht zugemutet werden. Gemeinderat greift Thema demnächst auf.

Gechingen - Zugeparkte Straßen im Ortskern, Autofahrer auf Parkplatzsuche und Behinderung im innerörtlichen Verkehrsfluss: Durch Falschparker verengte Straßen sorgen in Gechingen derzeit täglich für reichlich Ärger.

Verstärkt hat sich die Problematik jetzt noch durch eine Baustelle beim Seniorenzentrum Martin-Stift, wo derzeit die Appartements für das neue Angebot "Betreutes Wohnen" fertiggestellt werden. "Ich glaube, dass es wichtig ist, für Kurzparker neue Lösungen zu finden", sagt Gemeinderätin Marina Eßlinger. Dauerparker stünden teilweise auf den begehrten Plätzen, Besucher der Gäugemeinde wüssten oft aus mangelnder Ortskenntnis keine alternativen Parkstellplätze. Besonders betroffen seien der Fleckenparkplatz, die Hauptstraße und die Kirchstraße. Deshalb fordert ihre Fraktion der Freien Wähler (FW) jetzt auch eine bessere Ausschilderung zu Parkmöglichkeiten im Ort. Zudem hat sie bei der Rathausverwaltung eine Anfrage gestellt, ob es rechtswidrig sei, Fahrzeuge notfalls abschleppen zu lassen.

"Wir wollen dies den Bürgern jedoch nicht wirklich zumuten", sagt Eßlinger. Ihr Anliegen sei es, die Situation für alle Bürger zu verbessern. Gerade auch die attraktiven innerorts gelegenen Geschäfte sollten nicht unter dem Wegbleiben von Kundschaft leiden müssen. Die Zeit drängt. Zwar befinden sich viele Gechinger derzeit noch im Urlaub, doch von einer wirklichen Entlastung der Verkehrssituation ist kaum etwas zu spüren. In der Ortsmitte befinden sich eine Vielzahl von Läden wie Bäcker, Metzger, Blumenladen, Getränkemarkt, Apotheke, Arztpraxen, Banken und das Rathaus.

"Wir möchten zwar nicht, dass jemand abgeschleppt wird, aber es muss sich hier sofort etwas ändern", unterstreicht Eßlinger. Schützenhilfe bekommt sie dabei von Mitgliedern anderer Fraktionen. "Ich begrüße es, wenn hier schnell etwas getan wird", sagt Gemeinderätin Erika Kanzleiter-Schilling (SPD). Damaris Haußer-Frielitz (Bürgerunion) fordert indes eine bessere Anbindung vom Gechinger Industriegebiet über die Kreisstraße 4300 in Richtung Sieben-Tannen. "Das würde eine wesentliche Entlastung für die Uhlandstraße und die gesamte Ortmitte bringen", unterstreicht sie. Haußer-Frielitz hat in dieser Angelegenheit bereits Landrat Helmut Riegger kontaktiert.

Die derzeit missliche Parkplatzsituation innerorts soll jetzt laut Bürgermeister Jens Häußler noch in diesem Monat auf die Tagesordnung der Septembersitzung des Gechinger Gemeinderates kommen.