Pfarrer Ulrich Büttner bittet um Mithilfe bei der Generalüberholung der Kirchenorgel. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Rund 500 Zwiebelkuchen verkauft / Musikverein mit Straßenfest überaus zufrieden / Nur wenige "Lombakapella"

Von Albert M. Kraushaar

Gechingen. "Ab 17 Uhr lassen wir es auslaufen", kündigte Markus Dingler am frühen Sonntagnachmittag das Ende der Straßenhocketse in Gechingen an. Zu diesem Zeitpunkt machte der Vorsitzende der Gechinger Musiker schon ein überaus zufriedenes Gesicht.

Die rund 500 Zwiebelkuchen war schon komplett ausverkauft. Zahlreiche Besucher hatten den Festgottesdienst im Zelt beigewohnt. Das Gechinger Jugendorchester unter Leitung von Benny Talmon durfte sich über einen lebhaften Beifall für seine musikalischen Beiträge freuen, bevor sie die kleine Bühne für den Musikverein Holzgerlingen räumen mussten.

Zu diesem Zeitpunkt zog der Geruch von frisch gegrillten Hähnchen über den Platz. Die Straßenhocketse befand sich voll im Plan, allerdings waren die Aktiven des Musikvereins Gechingen musikalisch nicht daran beteiligt. Der Grund lag auf der Hand: "Wir stemmen dieses Fest in Eigenregie, da wird halt jede Hand gebraucht", so Dingler.

Donnerstag und Freitag wird aufgebaut, am Wochenende stehen die Dienste in Küche, Theke und Spüle an. Dann gilt es, die Straße so bald wie möglich wieder frei zu bekommen. "Der Samstagabend war richtig gut. Die Leute sind bis weit nach Mitternacht bei uns geblieben und haben die sehr gute Unterhaltung durch den Musikverein Neuhengstett und die Tanzkapelle ›Schwippetaler‹ genossen", lobte der Vorsitzende des Musikvereins.

Nicht ganz zufrieden war Dingler mit der Beteiligung am samstäglichen "Lombakapella"-Wettbewerb. "Leider sind nur vier Meldungen eingegangen. "Deshalb haben wir aus dem Wettbewerb einfach ein ›Lombakapella‹-Treffen gemacht, und die Gruppen haben sich dann das Preisgeld geteilt."

Weniger um Geld – obwohl Spenden willkommen sind – sondern vielmehr um tatkräftige Mithilfe ging es beim Schlusswort von Pfarrer Ulrich Büttner. Der stellte der Zeltgemeinde am Ende des Gottesdienstes einen außergewöhnlichen "Job" vor, den es nur alle 20 bis 25 Jahre in der Gemeinde gibt. "Unsere Kirchenorgel wird generalüberholt. Dafür suchen wir Freiwillige, die dem Orgelbauer zur Hand gehen", erklärte der Pfarrer. Über eine Meldeliste besteht die Möglichkeit, in den nächsten zwei Wochen immer Paarweise über eine oder mehrere Stunden eine hochinteressante Arbeit kennenzulernen.

"Genießen Sie ein Bier oder ein Viertle und dann tragen Sie sich ganz entspannt in die Liste ein", fordert Büttner humorvoll zum mitmachen auf. Auch dafür, dass den Termin dann auch wirklich keiner vergisst, hat er vorgesorgt. "Keine Sorge, dem Plan liegt ein Merkzettel bei", schloss der Pfarrer seine Bitte ab.

Das war nicht die einzige Besonderheit bei der diesjährigen Straßenhocketse, auch der Umstand, dass die Zwiebel- und Kartoffelkuchen "über den Berg" kommen, ist außergewöhnlich. Da in Gechingen seit Ende der 60er- Jahre kein Gemeindebackhaus mehr steht, weichen die Musikerfrauen in die Bäckerei Nagel nach Ostelsheim aus, von wo aus dann ihre Spezialitäten per Fahrdienst nach Gechingen geschafft werden.