Die K 4300 ist viel zu schmal und seit Langem in einem erbärmlichen Zustand. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Firmeninhaber im Gewerbegebiet Herdweg, deren Lieferanten sowie die Bewohner der

Die Firmeninhaber im Gewerbegebiet Herdweg, deren Lieferanten sowie die Bewohner der Uhlandstraße und des Gechinger Ortskerns atmen auf: Der geplante Ausbau der K  4300 soll mehr Sicherheit, Zeit- und Geldersparnis sowie weniger Verkehrsbelastung bringen.

Der schlechte Zustand der K  4300 wird seit rund 35 Jahren beklagt. Anfang des Jahres 1980 wurde der Abschnitt zwischen dem Gechinger Gewerbegebiet und dem Kreisel Sieben Tannen (B 296) für Fahrzeuge mit mehr als 7,5 Tonnen gesperrt, weil es immer wieder zu schweren Unfällen gekommen war. Die dreieinhalb Kilometer lange Trasse ist mit 4,80 bis 5,20 Metern sehr schmal und hat einen maroden Unterbau. Sie ist im weiten Umkreis als Holperpiste bekannt.

Gechingen. Die Kreisstraße 4300 zwischen Gechingen und der Bundesstraße 296 wurde ins Programm 2017 des Landes zur Förderung des kommunalen Straßenbaues aufgenommen, wie der innenpolitische Sprecher und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Blenke, Anfang Mai mitgeteilt hatte (wir berichteten). Auf Einladung von Matthias Frielitz vom gleichnamigen Gechinger Unternehmen trafen sich der Abgeordnete, Landrat Helmut Riegger und Bürgermeister Jens Häußler mit knapp einem Dutzend Gechinger Firmen- und Betriebsinhabern zu einem Informationsgespräch über das Straßenprojekt, das im kommenden Jahr gestartet und ein Jahr später abgeschlossen werden soll.

Genügend Argumente

Argumente für den Ausbau der weithin als Holperpiste bekannten K 4300 gibt es genug (siehe "Info"). Eines der stärksten ist von wirtschaftlicher Natur, denn in den vergangenen Jahren ist direkt an der Straße ein stetig wachsendes Gewerbegebiet entstanden. Die Konsequenz: Immer mehr Lastwagen steuern den Herdweg an. Weil das wegen der Tonnagebegrenzung nicht über die K 4300 möglich ist, quälen sich die Transporter und Laster durch den Ortskern, bleiben je nach Länge nicht selten an der Abfahrt Kronenkurve hängen und müssen umständlich rangieren, um ans Ziel zu kommen. Nach dem Ausbau können die Lastwagen, ohne die Ortsdurchfahrt zu benutzen, über die Anschlussstelle Gärtringen auf die Autobahn gelangen.

Matthias Frielitz wurde in den vergangenen Jahren nicht müde, immer wieder auf die Probleme hinzuweisen, die er und weitere Betriebe durch den äußerst schlechten Zustand der K 4300 haben. Die Speditionskosten bei Warenein- und -ausgang fallen für sein Unternehmen und auch benachbarte Betriebe viel zu hoch aus, weil Umwege gefahren werden müssen. Außerdem komme die Ware unter Umständen später an, was die Konkurrenz zu anderen Anbietern verschärfe. Allein bei ihm würden täglich 20 Laster Material anliefern oder abholen. Wenn sich in puncto Straßensanierung nichts getan hätte, wäre für ihn nur noch ein Standortwechsel in Frage gekommen. "Das war ein Druckmittel", sagte Frielitz ganz unumwunden.

Sowohl der Firmengründer als auch der Landrat und der Gechinger Rathauschef sind Blenke für die Vermittlung des Gesprächs im vergangenen Herbst mit Verkehrsminister Winfried Hermann dankbar, das entscheidend gewesen sei. "Jetzt ist der Knoten endlich durchschlagen", äußerte sich der Landtagsabgeordnete während des Treffens mit Frielitz und den weiteren Betriebsinhabern.

"Das Geld ist da, die Planung für den Ausbau fertig, jetzt muss was passieren", sagte Riegger. "Sie sollen Ihr Geschäft endlich noch besser machen können." Die Planunterlagen seien bereits fertig und die Grunderwerbsverhandlungen derzeit noch am Laufen. Die Trasse solle auf sechs Meter Breite ausgebaut werden.

Artenschutz ist ein Muss

Wasserschutzrechtliche Belange müssten noch geklärt werden, und auch die entsprechende Waldumwandlungsgenehmigung fehle noch. Auch um den Artenschutz – in diesem Fall geht es um Amphibientunnel – komme man nicht herum. "Wir werden nächstes Jahr mit dem Ausbau anfangen", versicherte der Landrat. Das Projekt kostet rund drei Millionen Euro. Das Land übernimmt davon etwa die Hälfte. Zu gern hätte der ein oder andere Firmeninhaber bei dem Treffen bereits die baureife Planung schwarz auf weiß gesehen. Sie wird laut Riegger in der Oktober-Sitzung dem Verwaltungs- und Wirtschaftsausschusses des Kreistags zur Genehmigung vorgelegt.