Charakteristisch für den ersten städtebaulichen Entwurf des neuen Gechinger Baugebiets Furt sind die unterschiedlichen Wohnformen. Das überplante Gebiet ist fast fünf Hektar groß. Foto: Bürogemeinschaft Sippel l Buff Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: In der Furt sind auf annähernd fünf Hektar verschiedenste Wohnformen vorgesehen

Gerade einmal einen freien Bauplatz hat die Gemeinde Gechingen noch zum Verkauf anzubieten, weitere sind in privater Hand. Höchste Zeit also, ein neues Baugebiet auszuweisen, um im Wettbewerb der Kommunen bestehen zu können.

Gechingen. Für das Gewann Furt direkt im Anschluss an das Areal des Pflegeheims wurde ein städtebaulicher Entwurf entwickelt. Erstmals arbeitet die Gäugemeinde bei einem solchen Projekt mit einem Erschließungsträger zusammen (wir berichteten). Das Plangebiet umfasst 4,9 Hektar. Am südwestlichen Rand wird es von einem Heckenbiotop begrenzt. Der Hang Richtung Süden – von 483 Höhenmeter geht es bis hinauf zu rund 503 – stellt planerisch eine der größten Herausforderungen dar, wie Diplomingenieur Sippel dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung erläuterte.

Massiver Heckenriegel als Beeinträchtigung

Grundlegende Fragen, was Entwässerung und Erschließung angeht, wurden geklärt. Ende Juli gab es eine Vorabstimmung, einen so genannten Vorscoping-Termin, mit den Fachbehörden des Calwer Landratsamts, um die Entwicklung des Baugebiets weiter vorantreiben zu können. Die derzeitigen Planungen für den Hochwasserschutz sind noch nicht abgeschlossen.

Der massive, lange Heckenriegel am Südrand des Plangebiets würde die dortige Wohnqualität beeinträchtigen. In Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde sollen die Gewächse zurückgeschnitten und die Steinriegel teilweise freigelegt werden. Der Charakter des Trockenbiotops könnte durch einen sechs Meter tiefen, öffentlichen Geländestreifen mit weiteren Lesesteinhaufen hervorgehoben werden.

"Wir wollen mit dem neuen Baugebiet alle ansprechen", äußerte sich Sippel. Zielgruppen seien nicht nur junge Familien, sondern auch ältere Menschen bis hin zu Senioren. Laut erstem städtebaulichem Entwurf sind verschiedene Wohnformen vorgesehen: 44 Einfamilienhäuser, zwei Doppelhaushälften, fünf Ketten- und neun Reihenhäuser sowie fünf Mehrfamilienhäuser. Pro Wohneinheit wird mit zwei Stellplätzen gerechnet. Der Gemeinderat hatte von vornherein darauf gepocht, dass möglichst schnell ein neues Baugebiet mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten für Mieter und Käufer entsteht.

Das Gremium nahm den aktuellen Planungsstand zur Kenntnis und beauftragte das Büro Sippel mit der weiteren Bearbeitung des Projekts. Nach der ersten Information der betroffenen Grundstückseigentümer Ende Oktober soll der Aufstellungsbeschluss gefasst werden, damit die Planunterlagen in die vorgezogene Anhörung der Träger öffentlicher Belange gegeben werden können. "Wir wollen in wenigen Monaten in das Bebauungsplanverfahren einsteigen", sagte Bürgermeister Jens Häußler.