Rosa Maria Maly (rechts) im Gespräch mit Gisela Rapp aus Gechingen, die selbst auch malt. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder-Bote

Museumstag: Rosa Maria Maly stellt im Appeleshof aus / Nochmals am 5. Juni geöffnet

Von Jeanette Tröger

Außer der Reihe, aber aus wichtigem Anlass, öffnete das Gechinger Heimatmuseum Appeleshof am Sonntag seine Pforten.

Gechingen. Zum 39. Mal war der Internationale Museumstag ausgerufen, der in Gechingen mit einer Ausstellung von Gemälden und Zeichnungen begangen wurde. Werke aus ihren unterschiedlichen Schaffensphasen präsentierte Rosa Maria Maly, die mit ihrem Mann seit drei Jahren in der Gäugemeinde lebt und sich auch im Museumsteam engagiert. Schon als Kind habe sie sehr gerne gezeichnet und gemalt, was sie in ihrem Beruf als Pelznäherin sowie Kürschnerin weiter verfeinerte, wenn es galt, Modellentwürfe zu Papier zu bringen. In einem zweiten beruflichen Abschnitt lernte sie in einem grafischen Betrieb die Retusche und dadurch die Airbrush-Technik kennen sowie auch ein dort patentiertes Verfahren zur rahmenlosen Präsentation ihrer Bilder.

Maly hat ihre Ausstellung wohlüberlegt entlang ihrer Schaffens- und Entwicklungsphasen aufgebaut. So finden sich zu Beginn des Rundgangs Bleistift- und Tuschezeichnungen mit Bezug zu Niederbayern, wo sie aufgewachsen ist, sowie Aquarelle, die Jahreszeiten sowie Lichtstimmungen im Bayrischen Wald und in den Alpen eingefangen haben. Blumen, in leuchtenden Farben oder ganz zart und pastellig, groß und plakativ oder ganz fein wie eine Miniatur gibt es zu sehen.

Spiel mit Schatten

Ihren zeitweiligen Wohnort Nellingen und das benachbarte Esslingen hat Maly in kleinformatigen kolorierten Tuschezeichnungen festgehalten sowie auch alternativ in Kohletechnik. "Hier konnte ich besser mit den Schattierungen spielen", erklärt die 1952 geborene Künstlerin dazu. Reisen ist neben der Malerei die andere große Leidenschaft von Maly. Sie war in allen Himmelsrichtungen unterwegs, und die Eindrücke hat sie in ihren Bildern festgehalten. Oft hat sie direkt vor Ort gemalt, wie zum Beispiel auf griechischen Inseln, wo Aquarell-Impressionen von ihrer Lieblingsinsel Santorin oder von Samos entstanden. Ein anderes Mal nutzte sie die Fotografie, um eine Situation oder Ansicht festzuhalten, und malte erst zu Hause davon ein Bild.

Dass sie gerne experimentiert, wird in der Ausstellung ebenso deutlich. Sie hat die Aquarell- mit der Airbrush-Technik kombiniert. Daraus sind zum Beispiel sinnliche Darstellungen eines Liebespaars entstanden. "Das war jedes Mal spannend, denn ich wusste vorher nicht, was dabei herauskommt", beschreibt Maly den Entstehungsprozess. Ganz anders dann wieder ihre Experimente mit Dispersionsfarbe auf Raufasertapete. Auf diese Weise hat sie in expressiven Rotnuancen eine Surferszene im Sonnenuntergang gebannt. Oder die vielkuppelige Alabastermoschee in Kairo im bläulich-fahlen Mondlicht ebenso wie eine Reihe schlanker Häuser mit hohen Kaminen in einem Londoner Vorort. Die Ausstellung ist noch einmal zu sehen am Sonntag, 5. Juni, von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt.