Simon Klass und Bärbel Büttner bereicherten den Mitmachgottesdienst mit stimmungsvollen Musikbeiträgen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Besucher können ganz persönlichen Beitrag mitbringen / Über den eigenen Kirchturm hinausgeblickt

Von Bettina Bausch

Gechingen. Einmal im Jahr findet in Gechingen ein ungewöhnlicher Gottesdienst statt. Anstatt sich von Pfarrer Ulrich Büttner "bedienen" zu lassen, bringt dann jeder Besucher, der mag, einen persönlichen Beitrag mit in die Kirche.

Das Spektrum reicht dabei von Musikvorträgen und kleinen Geschichten bis hin zu Gedichten, Liedern und Bildern. "Die evangelische Kirchengemeinde Gechingen ist eine sogenannte Beteiligungsgemeinde, bei der sich die Gemeindeglieder mehr bei Planung und Umsetzung von Veranstaltungen einbringen, als dies normalerweise der Fall ist", so Kirchengemeinderat Wolfgang Hämmerlin.

Diesmal konnten sich im Rahmen eines Distriktgottesdienstes sogar alle Besucher aus den umliegenden Gäugemeinden an einem solch besonderen Gottesdienst beteiligen. "Eine solche Veranstaltung ist eine gute Möglichkeit, einmal über den eigenen Kirchturm hinauszublicken", unterstrich der Neuhengstetter Pfarrer Klaus Dietrich Wachlin, der unter den auswärtigen Besuchern war.

Viele Gemeindeglieder aus den verschiedenen Gäugemeinden fanden sich schon eine Viertelstunde vor Beginn der Veranstaltung ein und meldeten ihren individuellen Beitrag an. So konnte Moderator Hämmerlin die zahlreichen Besucher durch einen abwechslungsreichen, vielseitig gestalteten und besinnlichen Vormittag führen. Einige Teilnehmer hatten besonders schöne, oft packende und aussagekräftige Geschichten mitgebracht. Deren Inhalt war nicht immer nur betont religiös, sondern verbreitete auch Heiterkeit und regte zum Schmunzeln an. Andere Textbeiträge kreisten um den Jahresbeginn und gaben den Besuchern Gedanken zur Gestaltung des Alltags mit auf den Weg.

So unterstrich zum Beispiel ein Beitrag die Bedeutung der Vision und des überzeugten Wollens für das Gelingen einer Arbeit oder gar eines größeren Werks. "Wir brauchen Träume und Visionen", lautete dabei ein Kernsatz. Der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King habe dafür ein besonders glaubwürdiges Beispiel gelebt. Immer wieder gaben kurze besinnliche Ansprachen hilfreiche Tipps für das Glaubensleben und die Bewältigung des Alltags.

Eingestreute Musikbeiträge lockerten auf und brachten zusätzliche Abwechslung in den Kirchenraum. Besonders gut kam eine Solo-Gesangseinlage von Bärbel Büttner an, die von ihrem Mann mit der Gitarre begleitet wurde. Ebenso bekam das ausdrucksstarke Trompetenspiel von Simon Klass, der von seinem Vater Reinhold Klass am Piano begleitet wurde, viel Beifall. Auch Organistin Adelheid Leverenz hatte zu tun, denn sie begleitete das gemeinsame Singen mit Orgelklängen.

Das bekannte Weihnachtslied "Ich steh an deiner Krippen hier", das von einem Besucher als Liedwunsch geäußert worden war, sorgte für einen stimmungsvollen Ausklang.