Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Thomas Blenke will Gemeinderatstätigkeit beenden / Zahl der Verpflichtungen nimmt zu

Thomas Blenke will als Gechinger Gemeinderat aufhören. In einem Schreiben an Bürgermeister Jens Häußler bittet er um die Entpflichtung von seinem Mandat.

Gechingen. "Ich schaffe es nicht mehr und habe mich deshalb schweren Herzens zu diesem Schritt entschlossen", sagte der CDU-Landtagsabgeordnete gegenüber unserer Zeitung. Blenke ist, wie er in dem Brief an Bürgermeister Häußler schreibt in seiner beruflichen Haupttätigkeit in dieser Wahlperiode sehr viel stärker gefordert als zuvor.

Wer ein Gemeinderatsmaandat aufgeben will, muss dies begründen. Der Politiker nennt in diesem Zusammenhang insbesondere sein Amt als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in Kombination mit der Fachzuständigkeit für das Gesamtfeld der Innenpolitik sowie die Mitgliedschaft im Präsidium des Landtags. Zudem sei er Mitglied im Ständigen Aussschuss und stellvertretender Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums. Und schließlich muss er als Vorsitzender der Konferenz der innenpolitischen Sprecher von CDU und CSU in Bund und Ländern mehrtägige Termeine außerhalb Baden-Württembergs wahrnehmen.

Dienstags kommt meist der Landtag zusammen

Wegen der Zunahme der Verpflichtungen ist es Blenke, wie er schreibt, kaum noch möglich, an den Dienstagssitzungen des Gechinger Gemeinderats teilzunehmen, zumal es sich auch noch um den Hauptsitzungsstag im Landtag handelt. Der Landespolitiker, Gechinger Gemeinderat von 1984 bis 1991 und dann wieder seit 2004, genießt in der Bevölkerung viel Vertrauen. Bei den letzten beiden Kommunalwahlen war Blenke Stimmenkönig.

"Wenn ich gewählt bin", so Blenke gegenüber dem Schwarzwälder Boten, "dann möchte ich eine solche Aufgabe auch ernst nehmen." Es sei ihm nun nicht mehr möglich, das ihm erteilte Mandat im Gemeinderat vollumfänglich wahrzunehmen. Blenke bittet darum, ihn in der Gemeinderatssitzung am 25. Juli von seinem Amt zu entbinden.

Häußler bedauert Ausscheiden

Bürgermeister Jens Häußler bedauert das Ausscheiden seines ersten Stellvertreters sehr. Der Schultes verwies auf Blenkes Kompetenz und sein Wissen. Zudem habe seine Vernetzung oft weiter helfen können.

Wer nachrückt, steht noch nicht fest. An sich wäre Bernd Goller zum Zug gekommen. Er hatte Häußler in einem Gespräch gesagt, dass er nicht zur Verfügung stehen werde. Goller war bereits 20 Jahre lang Gemeinderat. Nachdem man ein Ehrenamt zehn Jahre ausgeübt habe, könne man eine weitere Verpflichtung ablehnen, so Häußler. Der Bürgermeister möchte nun mit dem Vorsitzenden der Bürger Union, Jürgen Groß, ein Gespräch in Sachen Nachrücker führen. Zudem möchte laut Häußler die stärkste Fraktion im Gemeinderat weiterhin den ersten Bürgermeisterstellvertreter stellen