Das fehlende Teilstück des Radwegs zwischen Gechingen und Os­telsheim könnte bereits im kommenden Jahr geschlossen werden. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Mögliche Radwegtrassen Richtung Ostelsheim und Deufringen diskutiert

Von Annette Selter-Gehring

Gechingen. Auf großes Interesse stießen in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Gechingen möglichen Trassen der Radwege in Richtung Ostelsheim und Deufringen. Grundsätzlich attestierte Bürgermeister Jens Häußler Gechingen einen "Nachholbedarf".

In Richtung Ostelsheim handelt es sich lediglich um eine Lücke von rund 600 Metern, die geschlossen werden muss, um eine durchgängige Verbindung ohne Nutzung der Straße zu schaffen. Die Frage der Trassenführung nach Deufringen und damit letztlich auch die Frage, wann eine Realisierung überhaupt ins Auge zu fassen ist, ist schwieriger. Zwischen der Mühlenkurve und dem Bereich Insental, wo ein für Radfahrer geeigneter Weg Richtung Gewerbegebiet Sohlengrund und weiter nach Ostelsheim führt, soll entlang eines bestehenden Grabens der Radweg gebaut werden. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung für diese Maßnahme einen Zuschussantrag zu stellen.

Ob das Projekt in das Landesprogramm zur Förderung des Radwegenetzes aufgenommen wird, entscheidet das Regierungspräsidium bis März 2013. Bürgermeister Jens Häußler nannte die Investition von rund 90 000 Euro, die bei einem positiven Zuschussbescheid zur Hälfte das Land tragen wird, eine "sinnvolle Investition für Radfahrer und für den Naherholungswert".

Oberstes Ziel bei der Entscheidung für die Trassenführung eines Radweges in Richtung Deufringen müsse sein, möglichst viele Radler, ob im Freizeitbereich oder auf dem Weg von und zur Arbeitstelle im Nachbarkreis, von der Straße auf den Radweg zu bekommen. Das Landratsamt hatte signalisiert, dass die Talaue entlang der Irm möglichst verschont bleiben solle. "Die Vorgespräche haben gezeigt, dass es eine optimale Lösung, die alle Bedürfnisse und Vorstellungen abdeckt, nicht gibt", so Häußler. Er hatte im Vorfeld nicht nur das Gespräch mit den Genehmigungsbehörden, sondern auch mit den Hobby- und "Berufs"-Radlern gesucht. Der Rathauschef stellte dem Gremium fünf Varianten links- und rechtsseitig der Kreisstraße K  4363 mit ihren Vor- und Nachteilen vor.

Auf keine große Akzeptanz unter den Radlern stoße eine Trasse rechts der Straße im Wald, die auch durch forstliche Interessen erschwert werde, so Häußler. Ein Ausbau und Weiterführen eines Weges direkt neben der Kreisstraße wurde als zu gefährlich eingestuft. Letztlich favorisierte der Gemeinderat den Bau einer völlig neuen Trasse linksseitig der Kreisstraße, die durch ihre sonnige Lage und geringe Steigungen als die beste Alternative angesehen wurde. Probleme bereitet der Kreisgrenzen überschreitende Radweg bei dieser Variante bei der Anbindung in Deufringen. Die Gemeinderätin und Ortsvorsteherin in Deufringen, Christel Walz, und ihr Kollege im Aidlinger Gemeinderat, Bernd Vetter, die der Sitzung beiwohnten, hätten eine dem Gechinger Gremium vorgestellte weitere Variante bevorzugt: Den Ausbau des Weges bis zur Kläranlage und von dort die Weiterführung entlang des Waldtraufes auf der rechten Talseite würde aus Deufringer Sicht eine Anbindung an den bestehenden Radweg ermöglichen – ohne weitere Steigung oder Querung der Straße. "Die Entscheidung für die Trasse links der Straße rückt aus unserer Sicht die Realisierung eines durchgängigen Radweges zwischen Gechingen und Deufringen in weite Ferne", so Walz nach der Sitzung.