Der geplante neue Radweg zwischen Gechingen und Deufringen wurde ins Förderprogramm des Landes aufgenommen. Grunderwerbe und Fragen des Artenschutzes müssen jedoch noch geklärt werden. Foto: Selter-Gehring Foto: Selter-Gehring

Rücklagen der Gäugemeinde schmelzen dahin. Für Jahr 2015 deutlicher Einbruch erwartet.

Gechingen - Bevor Kämmerer Thomas Neururer den Vorentwurf des Haushaltsplans 2015 den Gechinger Gemeinderäte vorstellte, gab er einen Überblick über das vorläufige Ergebnis für 2014. Während das abgelaufene Jahr wohl deutlich positiver abschließen wird, als zunächst geplant, erwartet die Verwaltung 2015 einen deutlichen Einbruch.

Die Aufnahme von Krediten wird 2016 unumgänglich sein und man wird sich in der Gäugemeinde von der fast schon selbstverständlichen Schuldenfreiheit zumindest mittelfristig verabschieden müssen.

Die Zuführungsrate des Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt, eine der wichtigsten Kennzahlen des kommunalen Haushalts, wird 2014 mit 839.000 Euro rund 400.000 Euro über dem Planansatz liegen und die Einstellungen in die Rücklagen können mit 1,1 Millionen Euro (geplant waren 705 000 Euro) aufgestockt werden.

Neururer wies darauf hin, dass dies daran liege, dass eigentlich vorgesehene Maßnahmen nicht realisiert wurden und nun 2015 zu Buche schlagen werden. Nach Abzug der zu erwartenden Förderzuschüsse muss die Gemeinde aus Eigenmitteln den Hochwasserschutz (1,7 Millionen Euro) und das Kanalprojekt Gartenstraße (1,15 Millionen) finanzieren, um die größten Ausgabebrocken zu nennen.

"Finanzielle Entwicklung alles andere als erfreulich"

Bürgermeister Jens Häußler nannte die finanzielle Entwicklung "alles andere als erfreulich". Hinzu komme der zu erwartende Abmangel aus dem Eigenbetrieb Hallenbad. Unwägbarkeiten beinhalte die Entwicklung der Kreisumlage, die durch die Themen Krankenhaus und Hesse-Bahn beeinflusst werde.

Mit einer "rasanten Talfahrt" verglich Häußler die Entwicklung der allgemeinen Rücklagen im Haushalt, die von 4,3 Millionen Ende 2014 auf 1,4 Millionen Ende 2015 und in der Folge auf den Mindestbestand von 189.000 Euro absinken werden. "Ein Blick auf die mittelfristige Finanzplanung zeigt, dass wir voraussichtlich nicht mehr schuldenfrei sein werden", so Häußler. 2016 sind Kreditaufnahmen in Höhe von 300.000 Euro vorgesehen. 2017 sei gar mit Krediten von zwei Millionen Euro zu rechnen.

Trotzdem fiel das Fazit des Bürgermeisters optimistisch aus. Er verwies auf den hohen Standard der Infrastruktur und sagte: "Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Gemeinde auch weiterhin gut voranbringen." Dazu zählt für ihn ein durchgängiger Radweg zwischen Gechingen und Deufringen. Die Kosten für die Gemeinde seien mit 110.000 Euro dank Landesförderung überschaubar.