Forstbezirksleiter Christof Grüntjens (links) und Revierförster Christoph Schöller (Zweiter von links) zogen mit dem Gemeinderat eine Zwischenbilanz im Gechinger Wald. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Bäume: Räte sind mit Fachleuten im Gemeindewald unterwegs / Maschinenweg beschlossen

Von Annette Selter-Gehring

Gechingen. Quer durchs Unterholz schlugen sich die Mitglieder des Gechinger Gemeinderats bei einem Waldbegang mit Forstbezirksleiter Christof Grüntjens und Revierförster Christoph Schöller. Dabei wurden Themen wie der Neubau eines Maschinenwegs im Distrikt Bergwald, die aktuelle Marktlage für Buchenholz und Durchforstungsmaßnahmen behandelt und vor Ort in Augenschein genommen.

Anlass für den Waldbegang, an dem auch Vertreter der örtlichen Jägerschaft und interessierte Bürger teilnahmen, war eine Zwischenrevision nach der Hälfte der zehn Jahre laufenden Forsteinrichtung. Diese Planung ist Grundlage für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung mit dem Ziel, einen maßvollen und geregelten Umgang mit der anvertrauten Natur zu gewährleisten und die langfristige Produktion des wertvollen Rohstoffes Holz auch in Zukunft zu sichern. Dabei arbeitet das staatliche Forstamt eng mit den kommunalen Entscheidungsgremien und Verwaltungen zusammen.

Schlechte Preise für Buchenholz

Ein im Gemeinderat im Vorfeld kontrovers diskutiertes Thema ist der Bau eines Maschinenweges im Distrikt Bergwald, der in dem steil ansteigenden Gelände eine sichere, wirtschaftliche und sowohl Boden wie auch das Holz schonende Ernte gewährleisten soll. Um die Notwendigkeit dieses Holzrückweges zu verdeutlichen, führte der Waldbegang die Teilnehmer zunächst auf den Waldweg am unteren Trauf des Schlossbergs. Rote Bändchen wiesen den Weg dann quer durchs Unterholz steil bergan auf den oberhalb verlaufenden Weg. Dazwischen soll auf einer neuen Trasse ein Rückweg gebaut werden. Vor welche Herausforderungen die Forstarbeiter das Gelände stellt, wurde den Gemeinderäten beim Anstieg schnell klar und nachdem sie sich durch Unterholz, Farn, tief hängende Äste und Büsche gearbeitet hatten, wurde der Bau des Maschinenwegs einstimmig beschlossen.

Ein aufziehendes Gewitter zwang die Gruppe dann rasch, zu den Fahrzeugen zurückzukehren. Man einigte sich darauf, die weiteren Besprechungen im Schutze der Röserhütten, wo auch der gemütliche Ausklang des Waldbegangs geplant war, fortzusetzen.

Auf Unterstützung der Jäger angewiesen

Forstbezirksleiter Grüntjens informierte hier über die aktuelle Lage am Buchenholzmarkt, wo derzeit für hochwertiges Holz nur schlechte Preise erzielt werden können. "Daher legen wir den Nutzungsschwerpunkt bei Buche zunächst auf mittelmäßige bis schlechte Bäume", so Grüntjens.

Darüber hinaus empfahlen die Forstfachmänner eine breite Streuung der Baumartenanteile, um einen "Gemischtwarenladen", so Grüntjens, vorzuhalten der sowohl wechselnden Marktanforderungen wie auch dem Klimawandel gewachsen sei. Grundsätzlich sei man für den Nachwuchs im Wald auf die Unterstützung der Jäger angewiesen. Die natürliche Ansamung der gewünschten Baumarten und das Nachwachsen der Bestände aus Naturverjüngung können nur bei angepassten Rehwildbeständen erfolgreich gelingen.

Im Gemeindewald Gechingen, so die Zwischenbilanz des Forstes, wurden in den vergangenen fünf Jahren überwiegend planmäßig die Bestände durchforstet sowie Nachpflanzungen und weitere Maßnahmen vorgenommen. Geringfügig unter dem Planansatz liegt der Einschlag. "Dadurch konnte in den Beständen weiterer Holzvorrat aufgebaut und so der Wert des Gemeindewaldes unter Wahrung der Nachhaltigkeit erhalten und noch gesteigert werden", resümierte Grüntjens abschließend.