Vorsitzender Tobias Schlegel zeichnete Heide Waidelich, Lotte Weiss und Rose Waidelich (von links) für ihre langjährige Treue zum Liederkranz Gechingen aus. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Rahmen der Hauptversammlung ehrte Tobias Schlegel langjährige Mitglieder für aktives

Im Rahmen der Hauptversammlung ehrte Tobias Schlegel langjährige Mitglieder für aktives Singen beim Liederkranz Gechingen. Als älteste aktive Sängerin des Vereins wurde das Ehrenmitglied Lotte Weiss für 65 Jahre Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet. Jeweils seit 40 Jahren singen Heide Waidelich und Rose Waidelich beim Liederkranz Gechingen. Beide wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. "Wir wünschen uns, dass ihr noch lange dabei bleibt", sagte Schlegel.

Gechingen. Nach einem schwierigen Jahr gab Vorstand Tobias Schlegel bei der Hauptversammlung des Liederkranzes Gechingen 1840 in der Chorstube in der Gemeindehalle die Parole aus: "Tue Gutes und rede darüber." Vor allem rückläufige Besucherzahlen machen dem Vorstand Sorgen.

"Wir haben eine Aufgabe vor uns liegen, die wir nur zusammen bewältigen können", so Schlegel.

Geprägt war das zurückliegende Jahr von vielen Veranstaltungen und einem hohen Arbeitspensum. Für TonArt sei es gar ein "Marathon" gewesen, der absolviert worden sei, so Schlegel, der betonte, dass die Konzerte und Auftritte und die damit verbundene Arbeit auch viel Freude machten. So nahm der Chor TonArt am Deutschen Chorfest in Stuttgart teil, lud gemeinsam mit einem Chor der evangelischen Kirchengemeinde zum Konzert "Total Vokal" in die Gechinger Martinskirche ein und empfing beim ersten "Gechinger Chorfestival" zahlreiche Chöre aus der Region. Ein weiterer Höhepunkt war die Teilnahme an einer Aufführung des Pop-Oratoriums "Luther" vor rund zwei Wochen in der Porsche Arena in Stuttgart. Gemeinsam mit 2400 Sängern, Musicaldarstellern, Orchester und Band wurde die Geschichte Martin Luthers vor rund 11 000 Zuschauern auf die Bühne gebracht. "So etwas muss man erlebt haben", sagte Schlegel. Dies sei aber nur die Vorderseite der Medaille.

Fahne präsentiert

Exemplarisch für das im vergangenen Jahr schwierige Verhältnis zwischen Vorstand und den Mitgliedern präsentierte Schlegel in der Versammlung ein Bild, das ihn alleine mit der Vereinsfahne zeigte. Er verglich sich mit einem Fähnrich, der die Truppen anführt. "Aber wo sind die Truppen, soll heißen, wo ist die Mannschaft?", fragte Schlegel und gab selbst die Antwort: "Nicht zu sehen!" Er und die Vorstandschaft hätten alle Hände voll zu tun gehabt, um die vielen Veranstaltungen zu organisieren und dabei sei der Kontakt zur "Mannschaft" verloren gegangen.

Vieles geklärt

In seinem Rückblick berichtete Schlegel aber auch über erste Schritte für Veränderungen und Verbesserungen. Nach einer vierwöchigen Auszeit, die er sich genommen habe, gab es zahlreiche Gespräche aus denen konkrete Maßnahmen folgten. So wurden in "TonArt", dem Gesangsensemble, das sich zum Hauptchor des Vereins entwickelte, regelmäßige Besprechungen eingeführt, und es gibt wieder einen "Musikrat", der sich gemeinsam mit den Dirigenten Gedanken über künftige Programme und Liedwünsche macht.

Während intern bereits vieles geklärt werden konnte, muss sich der Verein mit dem zweiten Problemfeld, das der Vorsitzende in der Hauptversammlung ansprach, wohl in den kommenden Jahren verstärkt auseinandersetzen müssen.

"Wir müssen uns um unser Publikum kümmern", sagte Schlegel. Die Zahl der passiven Mitglieder des Vereins, die bei Konzerten zum treuen Publikum gehören, ist seit Jahren rückläufig. Schlegel will vor allem auf "Mundpropaganda" setzen, um zu verhindern, dass der Liederkranz in Zukunft vor leeren Rängen singen wird. Gefordert seien alle aktiven Sänger. "Sagt eurer Verwandtschaft, Freunden, Kollegen, Nachbarn Bescheid. Erzählt von eurem Hobby", so Schlegel, der hier den Bogen zu seinem Eingangswort "Tue Gutes und rede darüber" schlug.