Traumhaftes Wetter begleitete die Teilnehmer der Drückjagd in Gechingen. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder-Bote

Drückjagd bei Gechingen / Strenge Hygienevorschriften

Von Jeanette Tröger

Gechingen. Bei herrlichem Spätherbstwetter fand am Wochenende eine gemeinsame Drückjagd der Jagdpächter in Gechingen und der Forstverwaltung Baden-Württemberg auf der Gechinger Gemarkung sowie den sie umgebenden Staatswald statt.

Rund 45 Jäger verteilten sich auf die Ansitze im Gebiet und ebenso viele Treiber waren, ausgerüstet mit Stöcken, deutlich sichtbar durch orangefarbene Jacken sowie Westen und begleitet von zahlreichen Hunden im Wald rund um das Wiesengebiet Weiler unterwegs. Die Jagdhornbläser unter den Waidmännern konnten nach Ende der Jagd eine Strecke von zwölf Rehen, vier Wildschweinen und zwei Füchsen verblasen.

Ziel der Drückjagd war für die Jagdpächter, durch den Abschuss von Wildschweinen die von den Schwarzkitteln in der Landwirtschaft angerichteten Schäden möglichst gering zu halten. Revierförster Christoph Schöller vom Forst Baden-Württemberg will durch den Abschuss von Rehen den Bestand kontrollieren, so dass sich die Verbiss-Schäden durch Rehwild am nachwachsenden Wald, besonders bei Eichen und Tannen, in Grenzen halten. Die Anregung zu einer gemeinsamen Drückjagd ging von den drei Gechinger Jagdpächtern Daniel, Stolz und Robin Schilling sowie Hans Kammerer aus. Da es keine Revierbegradigungen mehr gibt und das Gechinger Waldgebiet eine "Beule" aufweist, die nicht vernünftig zu bejagen ist, bot sich eine forstübergreifende gemeinsame Jagd geradezu an. Die Gechinger hatten hierzu ihre Jagdkameraden aus der Umgebung eingeladen, und bis zur Mittagspause an den Röserhütten war der Ertrag der Jagd noch überschaubar. Die bis dahin geschossenen vier Rehe und ein Fuchs wurden, aufgebrochen und wie es den Hygienevorschriften entspricht, bis zum abendlichen Verblasen der Strecke im Kühlhaus zwischengelagert.

Überhaupt nehmen es die Jäger mit der Hygiene sehr genau. Anders wäre es auch gar nicht möglich, dass sie ihr Wildbret an regionale Gastronomen verkaufen können. "Für mich endet die Jagd auf dem Teller", erklärte der Aidlinger Reinhold Poos, der die Jagd in Dachtel gepachtet hat, seine Motivation zur Jagd.

Die Schützen der einzelnen Wildarten erhielten, nachdem das zugehörige Signal geblasen war, aus der Hand von Daniel Stolz den traditionellen "Bruch", einen Tannenzweig, der rechts am Hut befestigt wird. Stolz schloss in seinen Dank an Treiber und Jäger auch die Tatsache mit ein, dass die Drückjagd unfallfrei verlaufen ist. Einige Stücke Wild wurden gleich an Ort und Stelle gewogen, für gut befunden und fanden einen Käufer.

Gesellig geht’s bei den Jägern auch zu, und so fand die Jagdgesellschaft an den Röserhütten ihren Abschluss mit einem Schlachtplattenessen, das Jagdkamerad und Metzger Hans Kammerer zubereitet hat.