Digitalisierung: Saskia Esken beleuchtet Vor- und Nachteile
Gechingen. Nach einer zügig abgewickelten Jahreshauptversammlung begrüßte der Vorsitzende der Gechinger SPD, Tilman Schwarz, Saskia Esken zu einem Referat über die Digitalisierung. Die Bundestagsabgeordnete legte dar, dass und wie eine durch die fortschreitende Informationstechnologie immer größer werdende Datenflut das Leben beeinflusst. Dabei fühlten sich viele Menschen zunächst einmal überschwemmt und verunsichert. Doch diese Technologie habe durchaus auch ihre guten Seiten und werde Fortschritte in vielen Bereichen bringen.
Andererseits würden sich nicht zu übersehende Nachteile und Gefahren ergeben. Der Gesetzgeber sei hier gefordert und müsse klare Regeln und Gesetze einführen. Im einzelnen erinnerte Esken an die Industrie, die leichter, schneller und effizienter produzieren kann, die Arbeitswelt, in der jeder immer erreichbar ist, die Schulbildung, für die sich ganz neue Felder ergeben, das Gesundheitswesen, in dem eine bessere Versorgung ermöglicht wird, und weitere Anwendungsgebiete.
Kanzlerin abhören geht gar nicht
Gefahren sieht die Abgeordnete in den riesigen und häufig unkontrollierbaren Datenmengen, die bereits heute zu absurdesten Zwecken genutzt werden. Es dürfe ja wohl nicht wahr sein, dass Geheimdienste alles und jeden abhören können bis hin zum Telefon der Bundeskanzlerin.
Aber auch der Normalbürger sei davon betroffen, so Esken weiter; zum Beispiel durch übermäßige und störend aufgedrängte Werbung im Netz.
Kinder und Jugendliche müssten davon überzeugt werden, dass sie die mit dem Smartphone verbrachte Zeit sinnvoll nutzen können. Esken plädiert dafür, diese moderne Technologie vermehrt im Schulunterricht zum Lernen und Recherchieren einzusetzen und ihre Anwendungsmöglichkeiten zum Unterrichtsfach zu machen.
Die Abgeordnete zeigte auf, dass die Digitalisierung ebenso wenig aufzuhalten sei wie die Globalisierung der Wirtschaft und forderte, die nötigen Regeln und Gesetze nicht nur landes- und bundesweit sondern in ganz Europa einzuführen und durchzusetzen. Sie werde dafür sorgen, dass die Belange der Digitalisierung und ganz besonders der Datenschutz es bei der Regierungsarbeit und im Wahlprogramm der SPD angemessen berücksichtigt werden.
Zum Abschluss des Abends zitierte Tilman Schwarz den Dichter Friedrich Hölderlin: "Wo die Gefahr wächst, wächst auch die Rettung".