Im Bereich Gartenstraße, Mönchweg und Calwer Straße in Gechingen stehen Kanal-, Wasser- und Straßenarbeiten an. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat vertagt Beschluss über Kanal- und Straßenarbeiten

Von Annette Selter-Gehring

Gechingen. Vertagt wurde vom Gemeinderat der Beschluss über die Entwurfsplanung für anstehende Kanal-, Wasser- und Straßenarbeiten im Bereich Gartenstraße, Mönchweg und Calwer Straße sowie angrenzender Areale in Gechingen.

Bereits im November war das Thema von der Tagesordnung genommen worden. In der jüngsten Sitzung sahen sich die Räte angesichts der komplexen und technisch komplizierten Sachlage erneut nicht in der Lage, einen Entschluss über das mit rund 1,4 Millionen Euro Kosten veranschlagte Projekt zu fällen.

"Es ist ein anspruchsvolles und schwieriges Vorhaben", betonte Bürgermeister Jens Häußler gleich zu Beginn. Den Löwenanteil der Kosten verursachen die Kanalarbeiten. Hinzu kommt die Optimierung der Quellzuleitung Stöckbrunnen, und vermehrt auftretende Rohrbrüche machen eine Ertüchtigung der Wasserzuleitungen erforderlich. Arbeiten für Hausanschlüsse, Straßengestaltung und -beleuchtung sowie der Bau neuer Gehwege kommen hinzu.

Geklärt werden muss, ob es Möglichkeiten für ein schnelleres Internet gibt und die bestehenden Freileitungen im Zuge der Arbeiten in den Boden verlegt werden können. Dies alles koste viel Geld, so Häußler. Bis spätestens November muss wegen der Zuschussanträge die Ausschreibung der Arbeiten und die Vergabe erfolgt sein. Voraussetzung dafür ist aber zunächst die Billigung der Entwurfsplanung durch den Gemeinderat und damit verbunden ein Baubeschluss.

Dem planenden Ingenieur Josef Geiger gelang es nicht, in seinem fachlich sehr spezifischen Vortrag, den Gemeinderäten die technischen Zusammenhänge verständlich zu vermitteln. Zustimmendes Nicken gab es nicht nur von den fünf Neulingen im Gremiums, als Gemeinderat Jürgen Groß (Bürger Union) eingestand: "Außer der Sache mit den Pollern habe ich nicht viel verstanden." Er sehe sich nicht in der Lage, eine verantwortliche Entscheidung zu treffen und beantragte, den Beschluss zu vertagen, der bei drei Gegenstimmen so gefasst wurde.

Um die Fristen für Ausschreibung, Vergabe und Beantragung möglicher Zuschüsse zu wahren, findet am 12. August eine außerordentliche Sitzung statt, in der Geiger "die Quintessenz der Maßnahmen für Laien verständlich und nachvollziehbar" darstellen und die Entwurfsplanung beschlossen werden soll, so die Forderung der Räte.