Seit Mitte der 1970er-Jahre entwickelten sich die Stammheimer Kimmichwiesen rasant. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung im "Appeleshof" widmet sich der Nachbargemeinde Stammheim

Gechingen. Eine Ausstellung zur Geschichte des Calwer Stadtteils Stammheim präsentiert das Heimatmuseum "Appeleshof" am Sonntag, 7. Juni. Das Museum ist von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

Der Arbeitskreis Heimatgeschichte möchte einen Öffnungssonntag im Jahr einer Nachbargemeinde widmen. Den Anfang machte 2014 Ostelsheim. Nun ist Stammheim an der Reihe. Von ihm kann Interessantes gezeigt werden, wie zum Beispiel die Abbildung eines 250 Millionen Jahre alten Fundes. Die archäologischen Fundstücke reichen bis in die Jungsteinzeit und Bronzezeit zurück. Die Existenz der Kelten und Römer in Stammheim wird in Schrift und Bild dokumentiert. Die fränkische Gründung des Orts belegen Grabfunde im Baugebiet "Gänsäcker".

Eine Besonderheit ist die 1829 entstandene Kinderrettungsanstalt, aus der das heutige Stammheimer Sprachheilzentrum hervorging. Auf Teilen der Stammheimer Gemarkung entstand Ende der 1950er-Jahre die Graf-Zeppelin-Kaserne.

Nach der Zusammenführung mit Calw 1975 entwickelten sich große Gewerbegebiete, die sich weiterhin vergrößern. Die Einwohnerzahl Stammheims hat sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten mehr als verdoppelt. Der Ort verfügt unter anderem über ein Gymnasium, Sprachheilzentrum, Förderschule, Freibad und ein Pflegeheim.

Durch den Fliegerangriff kurz vor Kriegsende 1945 wurde ein großer Teil des Dorfs vernichtet. Auch das Ortsarchiv fiel dem Feuer zum Opfer. Durch die Nachforschungen in den vergangenen 50 Jahren ist trotzdem vieles aufgearbeitet worden und kann in der Ausstellung gezeigt werden. Der 2009 vom Stadtarchiv Calw herausgegebene Band zur Ortsgeschichte ist inzwischen vergriffen.