Auch von einem vorüberziehenden Regenschauer beim Gechinger Mitbringfest ließen sich die bestens gelaunten Besucher nicht stören. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Freiluftaktion trifft Nerv von Anwohnern sowie Gewerbetreibenden / Reichhaltige Festtafel stilvoll dekoriert

Gechingen (ina). "Gechingen is(s)t anders" lautete das Motto des ungewöhnlichen Straßenfestes, das die Gechinger jetzt erstmals feierten.

"Tischlein deck dich" hätte ebenfalls hervorragend gepasst, denn was wie im Märchen klingt, wurde in der Gartenstraße zu erfreulicher Realität. Was die zahlreichen Gäste dort auftischten, konnte sich sehen lassen. Zahlreichen Besuchern gefiel die Idee von sechs befreundeten Frauen, die zu dem Treffen eingeladen hatten. Dabei war nicht der Geldbeutel das Wichtigste, was man von zuhause mitnehmen musste.

Vielmehr packten die vielen Festbesucher ein, was Kühlschrank und Keller hergaben. Alles Mitgebrachte wurde auf den Tischen ausgebreitet, und es begann eine fröhliche Geselligkeit bei Essen sowie Getränken. Die Tische waren gedeckt mit einer Vielzahl von oft ganz unterschiedlichen Speisen. Waren es bei den einen Linsen mit Spätzle, Würstchen oder Gemüsestangen mit Dip, so hatten andere Käse, Butter, Obst oder Schneckennudeln mitgebracht. An einer Stelle der langen Tischreihe wurden sogar Pfannkuchen gebacken. Die aufgestellten Kerzenhalter und Leuchter sorgten für ein stilvolles Ambiente.

Die Organisatorinnen des Festes hatten wegen der Sperrung der wichtigen Gechinger Verkehrsader und deren negativer Folgen für Gewerbetreibende sowie Anrainer der Umleitungsstraßen viel Ärger in der Gäugemeinde wahrgenommen (wir berichteten). Petra Pfuhler, Heike Erbele, Damaris Hauser-Frielitz, Babsi Metzger, Ina Grigull und Ulli Wendland wollten darauf in positiver Weise reagieren.

"Durch die Baustelle hatte in letzter Zeit alles einen Negativtouch. Wir wollten mit dem Fest Positives nach außen senden und feiern heute hier gemeinsam", unterstrich Hauser-Frielitz. Sie betonte, dass die Freiluftveranstaltung nicht aus gewerblichem Interesse, sondern aus rein privater Initiative entstanden sei.

Die Feierlaune der Nachbarn, Freunde und weiteren Mitbürger wurde auch durch plötzlich eintretenden Regen nicht im geringsten getrübt. Schnell wurden aus nahe liegenden Häusern Regenschirme besorgt, die dann glücklicherweise nur für kurze Zeit benötigt wurden.

"Wir Gechinger sind offen für Neues und nehmen es gerne an", sagte Festbesucherin Brigitte Krämer im Hinblick auf das ungewöhnliche Mitbringfest, das außer dem Auf- stellen von Tischen und Bänken sowie eines Toilettenwagens keine organisierte Versorgung der Gäste benötigte."Eine super Idee. So etwas hatten wir hier noch nie. Das passt voll zu den kreativen Damen", lobte auch Bürgermeister Jens Häußler. In ausgezeichneter Stimmung feierten die Gechinger bei dieser fröhlichen Hocketse bis spät in die Nacht.