Auch in den nächsten Jahren werden sich die Mitarbeiter des Gechinger Bauhofs mit den Tücken dieses Unimogs auseinandersetzen müssen. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Jährlich Reparaturkosten von bis zu 8000 Euro / Neuanschaffung momentan zu teuer / Feuerwehr kann sich früher freuen

Von Annette Selter-Gehring

Gechingen. Mit gleich zwei Fahrzeugbeschaffungen befasste sich der Gemeinderat Gechingen in seiner jüngsten Sitzung. Während sich die Freiwillige Feuerwehr auf Ersatz für ein 35 Jahre altes Tanklöschfahrzeug (TLF) freuen kann, muss der Unimog des Bauhofs noch einige Jahre funktionieren, bevor er ausgetauscht wird.

Mit diesen Entscheidungen ging der Abend für Jürgen Eßlinger fifty-fifty zu Ende. Als Feuerwehrkommandant sieht er mit der Ersatzbeschaffung die Grundausstattung und damit die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Gechingen gesichert. Als Leiter des Bauhofs Gechingen wird er sich gemeinsam mit seinen Mitarbeitern auch in den nächsten Jahren mit den Tücken und der Reparaturanfälligkeit des vielfältig einsetzbaren Bauhoffahrzeugs auseinandersetzen müssen.

Der Unimog U 300 des Bauhofs ist zwar erst elf Jahre in Betrieb, verursacht aber hohe Reparaturkosten mit jährlich 6000 bis 8000 Euro. "Tendenz steigend", wie Ortsbaumeister Heinz Braun betonte. Ein neuer Unimog würde rund 175 000 Euro kosten, bei einer Lieferzeit von vier bis fünf Monaten. Gemeinderat Karl Bräuhauser hatte im Vorfeld in anderen Kommunen recherchiert und für vergleichbare Fahrzeuge eine Lebensdauer von 17 bis 23 Jahren ermittelt. "Meine Erkenntnis daraus ist, den alten zu behalten." Dieser Einschätzung folgten auch die anderen Fraktionen. "Ein neues Fahrzeug ist im Moment zu teuer", sagte Gerhard Mörk. Klaus Böttinger bemerkte: "Wir werden wieder einen Unimog anschaffen müssen, aber nicht jetzt." Die im Haushalt 2014 eingestellten 190 000 Euro für die Ersatzbeschaffung werden im Haushaltsplan 2015 fortgeschrieben.

Mit einer rund dreijährigen Frist muss gerechnet werden, bis ein Ersatz für das 35 Jahre alte Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr in Betrieb gehen kann. Das Verfahren zur Genehmigung eines Zuschussantrags beim Land Baden-Württemberg ist langwierig und der Antrag kann jeweils nur zu Jahresbeginn gestellt werden. "Das Zuschussprogramm ist derzeit überzeichnet. Wir müssen zunächst mit einer Ablehnung rechnen und dann 2016 erneut einen Antrag stellen", sagte Kämmerer Thomas Neururer. Erst nach dem Zuschussbescheid kann das Gefährt bestellt werden. Danach wird dann das Fahrzeug auf ein Serien-Fahrgestell individuell aufgebaut, wofür mehrere Monate bis zu einem Jahr veranschlagt werden müssen.

Die Kosten für ein neues TLF 16/25 werden auf rund 310 000 Euro geschätzt. Aus Landesmitteln ist mit einem Zuschuss von rund 60 000 Euro zu rechnen. Feuerwehrkommandant Jürgen Eßlinger betonte in der Sitzung auf Nachfrage, dass mit der Anschaffung die Grundausstattung gesichert werde. "Das ist Pflicht, nicht die Kür", sagte der Bürgermeister. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, im Januar einen entsprechenden Zuschussantrag zu stellen.