Direkt neben dem Martin-Stift entsteht in Gechingen das Neubaugebiet Furt. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Im Gebiet "Furt" verschiedenste Gebäudeformen und Dächer möglich

Gechingen (ina). Bauwillige dürfen sich freuen, denn der Gemeinderat lässt ihnen im neuen Baugebiet Furt relativ freie Gestaltungsmöglichkeiten. So werden eine Rücksprungfassade beim Pultdach sowie Walm- und Zeltdächer zugelassen. In Ein-, Reihen- und Doppelhäusern sind auch Einliegerwohnungen möglich. Im Hinblick auf die Bepflanzung fiel dann jedoch in der jüngsten Gemeinderatssitzung eine knappe Ent- scheidung gegen Nadelhölzer.

Das Ratsgremium nimmt die Erschließung des fünf Hektar großen Baugebiets nicht auf die leichte Schulter. Die Kommune hatte das Ingenieurbüro Fritz Spieth aus Esslingen mit der Suche nach der besten Lösung für ein Regenrückhaltebecken beauftragt. Es zeigte sich, dass von den drei untersuchten Möglichkeiten die Anlage eines offenen Behälters die beste und wirtschaftlichste Lösung ist. "Hinsichtlich der Umwelt- und Wasserhaushaltsbilanz im Planungsgebiet ist ein offenes Erd- einem unter- irdischen Stahlbetonbecken vorzuziehen, da Teile des zurück-gehaltenden Regens verdunsten können", stellte ein Vertreter des Planungsbüro fest.

Suche nach bester Lösung

Bei der Suche nach dem besten Standort der künftigen Wasserrückhalteeinrichtung mit einem Fassungsvermögen von 837 Kubikmetern gaben die Planer dem Gelände westlich des Seniorenheims den Vorzug.

Gemeinderat Claus Schaible hielt den ganzen Aufwand für die Untersuchungen des Ingenieurbüros für überflüssig. "Warum denn großartig vorstellen und erklären, wenn von vorne herein klar war, dass nur die Variante zwei in Frage kommt?", kritisierte er. Der Planer erinnerte daran, dass die umfangreiche Unter- suchung ja auf Anregung des Gemeinderats veranlasst worden sei. Auf die Frage Schaibles, ob Anlieger, die Anregungen zur Gestaltung des neuen Baugebiets eingebracht haben auch "mitreden dürfen", lautete die Antwort "Nein". Dies sei im Gesetz so nicht vorgesehen, hob Bürgermeister Jens Häußler hervor.

"Ich finde es gut, wenn alles kritisch überprüft wird, aber irgendwann muss dann mal Schluss sein", unterstrich Gemeinderat Simon Klass. Ratsmitglied Gerhard Mörk verwies darauf, dass beim Bau des benachbarten Pflegeheims vor einigen Jahren bedeutende archäologische Funde sichergestellt werden konnten. "Das Landesdenkmalamt hat einen Paradigmenwechsel vorgenommen", so Fachingenieur Thomas Sippel. Bei Verdachtsmomenten gingen Mitarbeiter sehr zeitnah zu Baugebieten, um den Oberboden abzutragen. Der Schultes sagte zu, dass auf jeden Fall alle archäologischen Belange berücksichtigt würden.