Der Krankenpflegeverein ermöglicht gemeinsam mit dem Verein PalliCare Kreis Calw Menschen, die nicht mehr geheilt werden können, durch die Spezielle Ambulante Palliativversorgung (SAPV), in ihrem häuslichen Umfeld zu sterben. Foto: Wolf Foto: Schwarzwälder-Bote

Krankenpflegeverein: Anbieter unter vielen muss sich behaupten / Gutes wirtschaftliches Ergebnis erwartet

Die personelle und wirtschaftliche Situation, neue Angebote wie die häusliche Palliativpflege und künftige Konzepte standen bei der Mitgliederversammlung des Krankenpflegevereins (KPV) Verwaltungsraum Althengstett im Mittelpunkt.

Gechingen. Rüdiger Scheffelmaier, der seit Februar 2015 für die Belange des Vereins und der Nachbarschaftshilfe zuständig ist, präsentierte sich bei der Versammlung in Gechingen erstmals den Mitgliedern aus den Verbandsgemeinden Althengstett, Ostelsheim, Simmozheim sowie Gechingen in seiner Funktion als Geschäftsführer.

Hohe Nachfrage Beweis für Qualität

Auf eine positive Entwicklung in den zurücklegenden drei Jahren blickte der erste Vorsitzende des Krankenpflegevereins, Bürgermeister Clemens Götz aus Althengstett, in seinem Bericht. Der Verein behaupte sich auf dem freien Markt, und die hohe Nachfrage nach den Leistungen zeuge auch von der hohen Qualität der Arbeit. Er dankte den Klienten und ihren Familien für das entgegengebrachte Vertrauen. Götz lobte die Pflegekräfte und Mitarbeiterinnen der Nachbarschaftshilfe für ihre hervorragende Arbeit: "Sie bringen nicht nur professionelle Sachkenntnis mit, sondern sind wirklich mit Leib und Seele, aus ganzem Herzen bei den Menschen", sagte Götz.

Nach mehreren Jahren, in denen Verluste hingenommen werden mussten, schlägt sich die positive Entwicklung auch in den wirtschaftlichen Zahlen nieder. So konnte erstmals 2014 wieder ein positives Ergebnis, 2015 gar ein "hervorragendes Ergebnis", so Götz, erzielt werden. Für 2016 werde ein sehr gutes Ergebnis erwartet. Stolz sei man darauf, dass der Krankenpflegeverein allen Mitarbeitern, die nun auch eine eigene Mitarbeitervertretung haben, den tariflichen Lohn zahle. Auch wenn derzeit schwarze Zahlen geschrieben werden, wies Götz darauf hin, dass in Zukunft Verluste, die aus Leistungen, die von der Kranken- oder Pflegekasse bezahlt werden, nicht mehr wie bisher von den bürgerlichen Gemeinden übernommen werden dürfen. Man befinde sich in einem freien Markt, in dem der KPV ein Anbieter unter vielen sei und nicht bevorzugt behandelt werden dürfe. Anders sieht dies beispielsweise bei den Kosten für Tagesgruppen und ähnlichen Angeboten aus. So schlagen die Bürgermeister der Verbandsgemeinden vor, dem KPV künftig mit einem Euro je Einwohner jährlich unter die Arme zu greifen. Dies würde sich auf pauschal rund 17 000 Euro Unterstützung belaufen. Dies wäre eine freiwillige Leistung der Kommunen, über die die Gemeinderäte noch abstimmen müssen, betonte Götz.

Mitarbeiter Tag und Nacht im Einsatz

Neben den Arbeitsfeldern Krankenpflege und Nachbarschaftshilfe, in denen jeweils 30 Mitarbeiterinnen "bei Wind und Wetter, Tag und Nacht im Einsatz sind", so Geschäftsführer Scheffelmaier, hat der KPV seit 2013 vier Tagesgruppen, vorwiegend für Menschen mit Demenz, in den Verbandsgemeinden eingerichtet. Hinzu kommen Angebote wie Familienpflege, Betreuungsgruppen und Angebote für pflegende Angehörige. Gemeinsam mit dem Verein PalliCare Kreis Calw wird seit 2014 Menschen, die nicht mehr geheilt werden können, durch die Spezielle Ambulante Palliativversorgung (SAPV) ermöglicht, in ihrem häuslichen Umfeld zu sterben. Großen Dank sprach Scheffelmaier den engagierten angestellten Mitarbeiterinnen in allen Arbeitsfeldern und den zwölf ehrenamtlich für den KPV Tätigen aus.

Mit einem Blick auf anstehende Projekte signalisierten Götz und Scheffelmaier, dass die Arbeit des KPV auch in Zukunft nicht stagnieren wird. So wird derzeit an einem Konzept für eine Tagespflege gearbeitet. "Der Bedarf dafür ist da", so Götz. Darüber hinaus werde intensiv über einen regelmäßigen Senioren-Treff nachgedacht.