Spieler des Tages: Lucas Finkbeiner hütet für Wittendorf das Tor

Fußball ist manchmal schon eine seltsame Sportart, vor allem wenn man die Position des Torspielers ausübt.

Da ist man nach einem Patzer, der in den meisten Fällen zu einem Gegentreffer führt, der Buhmann, um nach einer guten Leistung als Held gefeiert zu werden. Diese rasante Berg- und Talfahrt musste der junge Wittendorfer Keeper Lucas Finkbeiner jüngst durchlaufen.

Da erwischte der erst im nächsten Monat 19-Jjährige beim Match in Holzgerlingen einen durchaus gebrauchten Tag, um schon eine Woche später im Spiel gegen Verbandsligaabsteiger VfB Bösingen mit einer bravourösen Leistung ein wichtiger Baustein des unerwarteten 4:0-Erfolgs zu sein. Gerade nach dem Seitenwechsel, als der Gast kurzfristig auf den Ausgleich drängte, hielt er mit einigen tollen Paraden sein Team im Spiel. "Ich habe nach dem Holzgerlinger Spiel keinerlei Vorwürfe vom Trainerteam oder der Mannschaft bekommen, so habe ich einfach auf Reset geschaltet und war vor dem Spiel auch nicht aufgeregter als sonst", sagt der junge Schlussmann trocken.

Der Loßburger spielte nur bei den Bambini in seinem Wohnort. Von dort aus wechselte er zur SpVgg Freudenstadt wo er sämtliche Jugendmannschaften durchlief. Finkbeiner stand dabei immer schon im Tor, vielleicht auch, weil sein Vater einst beim SV Wittlensweiler den Kasten hütete. "Außerdem war ich nicht der beste Fußballer", gibt er zu.

In Freudenstadt hat er dann auch gute Ausbilder gehabt, vor allem von dem legendären Torwarttrainer Schorsch Saier habe er viel gelernt. So kam es, dass der VfB-Fan noch im letzten A-Juniorenalter als zweiter Mann hinter Johannes Günter Landesligaerfahrung sammeln konnte. Jojo Günter war es auch, der ihm das Können bestätigte, es in dieser Klasse zu schaffen.

Da in Wittendorf Freunde wie Fabio Scarpa, Lysander Skoda oder Sandro Bossert spielen und auch der Kontakt zu Spielertrainer Lukas Wuzik nie abriss, wagte er den Sprung zum Landesligaaufsteiger. Ein weiteres Argument war für den Berufskolleg-Schüler der Freudenstädter Eduard-Spranger-Schule, dass mit Nils Filor auch ein guter Torwarttrainer an der langen Furche tätig ist.

Im nächsten Jahr möchte Finkbeiner eine Lehre zum Industriekaufmann beginnen und bis dahin noch möglich viele Topspiele wie gegen Bösingen abliefern. Er weiß aber auch, dass der Lernprozess mit 19 Jahren noch nicht abgeschlossen ist und durchaus wieder Tiefschläge kommen können. Diese aber wegzustecken wie nach Holzgerlingen ist eine Tugend, die gute Keeper auszeichnet.