Kai Becker (am Ball) könnte am Sonntagnachmittag in der Startelf der Sportfreunde Gechingen stehen. Foto: Kraushaar

Landesliga: Aufsteiger SF Gechingen zu Gast beim Tabellenführer TSG Tübingen.

TSG Tübingen – SF Gechingen (Sonntag, 17.15 Uhr). Bleibt die TSG Tübingen weiter als einzige Mannschaft in der Landesliga ohne Punktverlust an der Tabellenspitze, oder kann Aufsteiger SF Gechingen die kleine Erfolgsserie der Fußballer aus der Universitätsstadt beenden?

Auf die Antwort müssen die Fans am Sonntag bis kurz nach 19 Uhr warten. Die Partie, die erst im Anschluss an das Spiel des SV 03 Tübingen ausgetragen wird, beendet einen ungewohnt langen Spieltag.

Das sind jedoch nicht die Sorgen von Jens-Uwe Zierer. "9:1 Tore, das spricht natürlich für sich", zollt der Gechinger Trainer dem Gegner seinen Respekt. "Schaut man, wer bei den Tübingern auf der Bank sitzt und nicht einmal eingewechselt wurde, dann weiß man, was da für Qualität im Kader steckt."

Dennoch ist das Motto, Tabellenführung leicht gemacht, nicht ganz von der Hand zu weisen. Schaut man genauer hin, dann erscheint die Spitzenposition der Elf von Trainer Michael Frick nicht mehr ganz so "überirdisch", wie sie auf den ersten Blick aussieht. Die 2:5-Heimniederlage des BSV Schwenningen gegen den VfB Bösingen relativiert etwas den 7:0-Auftaktsieg der Tübinger gegen den Aufsteiger. Beim 2:1 in Holzhausen schwächten hatten sich die Einheimischen mit jeweils einmal gelb/rot und einmal "dunkelrot" kurz vor der Pause selbst geschwächt. Gegen nur noch acht Feldspieler haben die Tübinger aus einem zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand mit Toren von Jonas Quaas und Daniel Weiß noch einen Sieg gemacht.

Auffallend bei den Tübingern: Mit Jonas Quaas, Daniel Weiß, Noah Dörre (2), Jonas Frey (2), Jan Binder und David Friedrich hat der TSG-Coach sechs Spieler im Team, die in dieser Spielrunde schon getroffen haben.

Den Kontrast dazu bringt Jens-Uwe Zierer mit den Sportfreunden Gechingen mit. Deren einziger Torschütze, Heiko Schmidt, weilt noch im Urlaub. Der zweite Treffer Gechinger Treffer resultierte aus einem Eigentor der Young Boys Reutlingen. Stürmertore bislang also Fehlanzeige, und das Mittelfeld der Gechinger konnte sich im Gegensatz zu den Spielen in der Bezirksliga bisher noch kaum echte Möglichkeiten erarbeiten.

Die Mittelfeldspieler waren bislang voll mit Defensivarbeit ausgelastet, haben ihre Aufgabe zuletzt beim 1:1 gegen die Young Boys Reutlingen aber schon deutlich besser umgesetzt, als noch eine Woche zuvor im Auftaktspiel beim FC Rottenburg.

Sollte es den Gechingern am Sonntag gelingen, leistungsmäßig an die zweiten 45 Minuten des Spiels gegen die Reutlinger anzuknüpfen, dann dürfte es auch für die Tübinger schwer werden. Manuel Potemke hat zuletzt im SFG-Tor seine Mannschaft sicher im Spiel gehalten, mit Dominik Gräber stand die Defensive kompromissloser.

"Darauf müssen wir aufbauen, auch wenn am Sonntag der eine oder andere Spieler fehlen wird", so Jens-Uwe Zierer, der schon mal ankündigt, dass seine Mannschaft allein schon aus diesem Grund in Tübingen nicht im Hurrastil aufzulaufen gedenkt.

Die aktuelle personelle Situation ist auch eine Chance für Spieler wie Dennis Özkan, Gökay Aktürk, Kai Becker, Alexander Kaatz oder Jonas Elchner sich in der Landesliga zu zeigen.