Kampf war Trumpf im Spiel zwischen den Sportfreunden Gechingen (weiße Trikots) und dem FC Holzhausen. SFG-Coach Benni Maier (links) scheint Gefallen daran zu haben. Foto: Kraushaar

Landesliga: Ungefährdetes 4:0 in Nehren. "Wildwest-Fußball" zwischen SG Gechingen und FC Holzhausen.

Drei Siege, keinen einzigen Gegentreffer kassiert und neun Tore selbst geschossen, beim Fußball-Landesligisten VfL Nagold freut man sich über einen echten Traumstart – und über die Tabellenführung nach dem 3. Spieltag.

Abzuwarten bleibt, ob die Mannschaft von Trainer Armin Redzepagic auch am Mittwochabend noch ganz vorne steht, denn der VfB Bösingen hat die Möglichkeit, mit einem klaren Sieg im Nachholspiel gegen das aktuelle Schlusslicht TSV Ofterdingen den aktuellen Spitzenreiter von seinem Platz an der Sonne zu verdrängen.

Doch der VfB Bösingen ist in Nagold derzeit kein Thema. "Wir haben mit Holzhausen und Nehren zwei schwere Auswärtsspiele erfolgreich hinter uns gebracht", zeigte sich Armin Redzepagic am Sonntagabend nach dem zumindest in dieser Deutlichkeit überraschenden 4:0-Erfolg in Nehren überaus zufrieden. "Wir haben neun Punkte, so kann es gerne weitergehen."

Auch die Torhüterfrage scheint beim VfL Nagold inzwischen gelöst. "Ich habe mich auf Bubacarr Sanyang festgelegt", sagt der VfL-Coach, der, was seine Schlussmänner angeht, ein Luxusproblem hat.

Wer am Sonntagnachmittag in Gechingen beim Spiel gegen den FC Holzhausen war, der hat Hochgeschwindigkeitsfußball, weit weg von jeglicher Taktik miterlebt. Es gab tolle Szenen zu sehen, wie beispielsweise einen Fallrückzieher von Bastian Both-ner, der aus fast 30 Meter nur knapp das leere Tor verfehlte. Sieger gab es allerdings keinen. Nach 90 Minuten trennten sich die beiden Kontrahenten 2:2.

Die Partie machte zumindest dem neutralen Zuschauer Spaß. Vom berühmten Spruch, "der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach" war nichts zu spüren. "Das war Wildwest-Fußball ohne Ordnung und Ruhe am Ball", kritisierte Dieter König, Trainer des FC Holzhausen das Geschehen auf dem Platz.

Der Gechinger Coach Benni Maier schrie sich derweil fast die Lunge aus dem Leib, um wenigstens eine Spur von Übersicht ins Spiel zu bringen. Die Frage was in der hektischen Schlussphase passiert wäre, wenn doch noch ein Tor gefallen wäre, bleibt offen.

Der FC Holzhausen hatte viel Wille und Qualität nach Gechingen mitgebracht. Die Platzherren hielten besonders im zweiten Abschnitt richtig gut dagegen.

Nach 210 Minuten endete die Torflaute bei SFG-Kapitän Bastian Bothner, Marsel Cicak hatte viele Kopfballduelle gewonnen, Fabian Schneider mit seiner Schnelligkeit für frischen Wind gesorgt.

Dass Schiedsrichter Nicolas Strauß in einigen zumindest grenzwertigen Szenen Gnade vor Recht zu Gunsten der Gäste walten ließ, brachte den Schwarz-Weißen Anhang auf die Palme.

Auf der Gegenseite bekam die Gechinger den schnellen Dominik Bentele nie in den Griff, Felix Loch, Marco Sumser und Marc Wissmann stellten eine ständige Gefahr dar. Marcel Berberoglu musste nach der Partie erst mal den "Bentele-Knoten" aus seinen Beinen bringen, der in der Innenverteidigung eingesetzte Heiko Schmidt – erstmals über die volle Distanz – tief durchatmen.

Trotz der Punkteteilung können beide Teams auf diese Leistung aufbauen, was jetzt noch fehlt, ist der erste Dreier.

Nach jeweils den ersten Dreiern für Verbandsligaabsteiger SV Zimmern (2:0 bei der Spvgg Freudenstadt) und für den SV Tübingen (2:0 bei der TSG Reutlingen) ist keine Mannschaft in der Landesliga, Staffel 3, mehr ohne Punkte. Damit hat sich auch das Tabellenbild kräftig verändert. Sowohl der SV Zimmer als auch die Tübinger haben einen Sprung ins Mittelfeld der Tabelle gemacht, in dem sich nach den Punkteteilungen in Gechingen, Maichingen und Holzgerlingen schon ein dichtes Gedränge ankündigt.

Für die Holzgerlinger war das 3:3 gegen den SV Wittendorf die erste Punkteteilung nach zwei Siegen zum Saisonauftakt.

Abzuwarten bleibt, wie sich der FC Holzhausen, in der vergangenen Spielrunde immerhin Zweiter, in den kommenden aus der Affäre ziehen wird. Noch sind die Kicker aus der Teilgemeinde von Sulz am Neckar sieglos.