Landesliga-Spitzenreiter VfL Nagold sorgte in Maichingen immer wieder für Gefahr vor dem Tor des Gastgebers. Foto: Kraushaar

Landesliga: Gechinger mit Punktgewinn gegen FC Gärtringen zufrieden.

Der 5. Spieltag der Fußball- Landesliga führte es allen ganz deutlich vor Augen: "Es gibt in diesem Jahr in dieser Liga keine leichten Gegner."

Die Erkenntnis des Nagolder Trainers Armin Redzepagic ging im Anschluss an das mühsame 2:1 seiner Mannschaft über das Spiel in Maichingen hinaus.

Ergebnisse wie das 2:1 des SV Nehren gegen den FC Holzhausen oder die 1:2- Heimniederlage des SV 03 Tübingen gegen den TSV Ofterdingen unterstreichen diese These – ebenso die Unentschieden von Aufsteiger SV Wittendorf bei der TSG Young Boys Reutlingen und vom SV Seedorf beim Gastspiel in Freudenstadt (2:2).

Die Ergebnisse passen in das Bild einer läuferisch und spielerisch gewachsenen Liga, in der sich die Mannschaften auch taktisch das Leben immer schwerer machen.

Von einer betont defensiven Variante wie einer 5-4-1-Aufstellung, vom GSV Maichingen gegen den Tabellenführer VfL Nagold lange Zeit erfolgreich angewandt, über ein klassisches 4-4-2- oder 4-3-3- bis hin zum 3-1-4-2-System geht fast alles.

Der klassische Außenstürmer kommt heute in einer modernen Rolle vorzugsweise aus dem Mittelfeld. Diesen verkörpert Matthias Rebmann aktuell beim VfL Nagold derzeit nahezu perfekt.

Im Wechsel mit Michael Nebert kamen die beiden mal über rechts, mal über links, immer auf der Suche nach einer Lücke in der Schnittstelle des gegnerischen Abwehrverbunds, um dann auf Luka Kravoscanec oder Daniel Schachtschneider im Sturmzentrum durchzustecken.

"Wir werden uns künftig noch mehr auf solche Spiele einstellen müssen", meinte Armin Redzepagic, der in den Begegnungen mit der Spvgg Freudenstadt und dem GSV Maichingen fast nur noch "grün" gesehen hatte.

Auch der FC Gärtringen überraschte in Gechingen mit einer forschen Spielweise. Schnelles Anlaufen in der gegnerischen Hälfte, den Gechinger blieb fast keine Sekunde, ruhig den Ball zu spielen. Das hohe Tempo signalisierte eine überdurchschnittliche Landesliga Partie. Mit der Hoffnung der Gärtringer, endlich den ersten Auswärtssieg zu landen, wurde es nichts.

"Das waren zwei verlorene Punkte", urteilte FCG-Coach Hanjo Kemmler über den ersten Auswärtspunkt seiner Mannschaft, wohl wissend, dass das Spiel bei einem Pfostentreffer von Leutrim Goxhuli hätte auch anders laufen können. "Glück gehabt", so SFG-Coach Benni Maier, der seinerseits auf die Riesenchance von David Weinhardt verwies, der das Spiel in der 88. Minute hätte kippen lassen können.

Glück ist auf diesem Niveau immer mehr ein Faktor, den es am Ende der 90 Minuten zu akzeptieren gilt. Beim VfB Bösingen weiß man ein Lied davon zu singen. Nach zwei 0:4- Niederlagen fehlte auch beim 0:1 im Heimspiel gegen die Sportvereinigung SV Böblingen das berühmte Quäntchen Glück. Die frühe Böblinger Führung, erzielt von Marc Hetzel, hätte Marius Müller mehrfach ausgleichen können. Da ihm das nicht gelungen ist, stehen die Bösinger nach fünf Spielen mit sechs Punkten auf Platz zehn.

Den Kontrast dazu bildet der SV Zimmern, der nach schlechtem Start von Sieg zu Sieg eilt. Das 2:0 beim Aufsteiger Spvgg Holzgerlingen war der dritte Dreier in Folge. Mit neun Punkten steht den Verbandsligaabsteiger inzwischen auf Rang fünf. Nun kommt am Freitagabend der VfB Bösingen, da spricht vieles für eine Fortsetzung der Erfolgsstory.

Erster Verfolger des VfL Nagold ist und bleibt jedoch zur allgemeinen Überraschung der SV Nehren. Bernd Schindler und ein Eigentor von FC- Abwehrrecke Roland Hoch reichte der Mannschaft von Trainer Philipp Reitter zum 2:1 gegen den FC Holzhausen und damit zum vierten Dreier in der laufenden Runde. Mit diesem im Gepäck geht es am kommenden Sonntag zum FC Gärtringen. Abzuwarten bleint, ob es an den dortigen Weingärten die Zeit zum Ernte schon gekommen ist.