Trotz Bewachung erzielte Marius Müller drei Tore. Im Hintergrund beobachtet Manuel Bantle vom VfB Bösingen das Geschehen. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

VfB Bösingen gewinnt mit 6:4 gegen Croatia Reutlingen.

In der bisher torreichsten Partie in dieser Saison in der Landesliga Staffel 3 hat der VfB Bösingen ein schon verloren geglaubtes Spiel mit großer Moral, aber auch einer Portion Glück noch mit 6:4 gegen Croatia Reutlingen gewonnen.

Bösingen - Bei einigen der 300 Zuschauer weckte dies Begegnung sicherlich Erinnerungen an den 10. Oktober 2010, als der VfB Bösingen, seinerzeit am 8. Spieltag gegen den damaligen Aufsteiger FC Rottenburg mit 5:4 gewann. Für den VfB war dies damals erst im vierten Heimspiel, der erste Sieg. Damals führte der VfB nach 17 Minuten mit 2:0.

Nachdem die Gäste noch vor der Pause ausgleichen konnten, schoss Manuel Bantle Bösingen erneut in Führung. Was dann in den folgenden Minuten passierte, toppte sogar die Ereignisse vom vergangenen Sonntag. Rottenberg geriet danach in Unterzahl, erzielte aber zwei Treffer zur 4:3-Führung, bevor der VfB in den letzten fünf Minuten durch Patrick Frey und erneut Manuel Bantle zum 5:4 die Partie noch umbiegen konnten.

Am Sonntag hätten die Wenigsten der Zuschauer nach dem 4:1 der Reutlinger auch nur einen Pfifferling auf den VfB gegeben. Doch dann schwächten sich die bis dahin überragend aufspielenden Gäste mit der Roten Karte gegen ihren Torhüter selbst. Der eingewechselte Ersatztorhüter Coconcelli stellte beim folgenden Freistoß die Mauer falsch, was Michael Bantle schlitzohrig zum 4:2 ausnutzte.

Obwohl der VfB Bösingen bis dahin im Defensivverbund bedenkliche Schwächen zeigte, betonte VfB-Trainer Uli Fischer, dass die Kroaten auch hervorragende Fußballer in ihren Reihen haben, die man über 90 Minuten nie ganz ausschalten kann.

In der Halbzeitpause musste Fischer die Mannschaft wieder aufbauen. "Ich habe dem Team gesagt, dass wir nun wieder bei Null anfangen müssen". Doch das war nicht so einfach, da der Aufsteiger in der Offensive bis dahin brandgefährlich war und seine bisherige Auswärtsstärke eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Doch die Begegnung kippte, nicht nur weil Marius Müller schnell den Anschlusstreffer erzielen konnte, sondern auch weil sich der VfB in allen Belangen deutlich steigerte und in Überzahl die Räume nutzte. Die Gäste dagegen, die nach dem 4:4 ihre Felle davon schwimmen sahen, suchten nun mit Härte und Schauspieleinlagen, wenigstens einen Punkt zu retten.

Croatia-Vorstand Josip Micic erkannte: "In der zweiten Halbzeit lief alles gegen uns. Wir hatten auch Pech, fast jeder Abpraller landete beim Gegner. Dazu haben wir aus meiner Sicht auch drei Abseitstore bekommen.

Doch Micic nahm auch seine Spieler in die Verantwortung, "weil sie sich als Mannschaft etwas dumm angestellt haben". Trotz der drei Punkte steht der VfB Bösingen weiterhin auf einem Abstiegsrang, und muss deshalb im kommenden Heimspiel gegen den FC Rottenburg unbedingt nachlegen.